Frühling
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ImFokus<br />
„Der soziale Aspekt<br />
ist einerseits aus dem<br />
Blickpunkt Nutzung und<br />
andererseits aus dem<br />
Blickpunkt des Umfeldes<br />
zu betrachten.“<br />
Peter Karl,<br />
Erste Immobilien<br />
Kapitalanlagegesellschaft<br />
„Der Mensch muss<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Dennoch kommt es<br />
häufig zu einem<br />
Trade-off zwischen<br />
gesunden Arbeitswelten<br />
und Energie.“<br />
Alexander Redlein,<br />
TU Wien<br />
gemeldet haben. Im Vergangenen November<br />
erfolgte jedenfalls der erste Bußgeldantrag<br />
der Wettbewerbshüter gegen vier namentlich<br />
nicht genannte – da noch keine rechtskräftige<br />
Entscheidung vorliegt – Unternehmen.<br />
Besonders in der Verantwortung in Sachen<br />
ESG stehen auch die Anbieter von nachhaltigen<br />
Immobilienfonds. Noch mehr, wenn man<br />
wie der Erste Responsible Immobilienfonds<br />
Träger des Österreichischen Umweltzeichens<br />
für nachhaltige Finanzprodukte ist. Damit<br />
ist man an die Einhaltung der Klimaaktiv-<br />
Kriterien gebunden. Beurteilt und bewertet<br />
werden unter anderem Punkte wie Energieeffizienz<br />
bei Planungs- und Ausführungsqualität,<br />
Qualität der Baustoffe und Konstruktion<br />
sowie Aspekte zu Komfort und Raumluftqualität.<br />
Aber auch die Nutzer beziehungsweise<br />
die Mieter der betreffenden Immobilien<br />
werden beurteilt. Darüber hinaus habe man<br />
einen eigenen Nachhaltigkeitskatalog mit<br />
den drei Hauptpunkten Umweltkriterien,<br />
Wirtschaftlichkeit sowie soziale Aspekte<br />
erstellt, so Peter Karl, Geschäftsführer der<br />
Erste Immobilien Kapitalanlagegesellschaft.<br />
Letzterer definiert sich über hohen gesellschaftlichen<br />
Nutzen – beispielsweise, wenn<br />
die betreffende Immobilie als Seniorenwohnheim<br />
oder ähnliches genutzt wird.<br />
Nutzen für die Allgemeinheit<br />
„Der soziale Aspekt ist einerseits aus dem<br />
Blickpunkt Nutzung und andererseits aus<br />
dem Blickpunkt des Umfeldes zu betrachten“,<br />
erklärt Karl. So befindet sich etwa im Portfolio<br />
des Erste Responsible Immobilienfonds eine<br />
Immobilie, in der betreutes Wohnen angeboten<br />
wird. Weitere Positionen: Ein in Bau<br />
befindliches Seniorenzentrum in Fischamend,<br />
ein Objekt für studentisches Wohnen sowie<br />
einige an die öffentliche Hand vermietete<br />
Immobilien. Ein anderes Gebäude wird wiederum<br />
von einem Unternehmen genutzt, das<br />
in der Forschung und Entwicklung für die<br />
Nutritivmedizin tätig ist. „Damit stellen diese<br />
Immobilien einen Nutzen für die Allgemeinheit<br />
dar“, so Karl. Geachtet werde aber auch<br />
auf die Einbindung der betreffenden Immobilien<br />
in das jeweilige Umfeld – Stichworte<br />
öffentlicher Verkehr, Ärzte und Nahversorger.<br />
Bei der Realisierung von neuen Wohnprojekten<br />
für den Fonds wird der soziale Fokus<br />
zwar auf das Endprodukt gelegt – Ziel sei die<br />
langfristige und werthaltige Nutzung der Immobilien.<br />
Allerdings werden auch die mit der<br />
Umsetzung betrauten Geschäftspartner in der<br />
Immobilienbranche sorgfältig ausgewählt, wie<br />
Karl bestätigt. Im Rahmen eines Prüfungsprozesses<br />
würden sie auf wirtschaftliche, fachliche<br />
und soziale Aspekte abgefragt und auch<br />
bewertet. „Sofern die Partner diese Kriterien<br />
erfüllen, kann eine Zusammenarbeit erfolgen.“<br />
Beispielsweise würden Geschäftspartner<br />
ausgeschlossen, die eine negative Berichterstattung<br />
in den Medien aufweisen oder in ein<br />
Gerichtsverfahren beziehungsweise standesrechtliches<br />
Verfahren verwickelt sind.<br />
Steht eine Immobilie einmal, so kommt zunehmend<br />
der Facility Manager als Spezialist für<br />
Gebäudemanagement und – was nicht vielen<br />
bewusst ist – als Hüter über die Einhaltung von<br />
ESG-Kriterien ins Spiel. Dabei geht es nicht nur<br />
um Energieeffizienz, sondern durchaus auch<br />
um soziale Nachhaltigkeit, wie Alexander Redlein,<br />
Leiter des Instituts für Immobilien und<br />
Facility Management an der TU Wien, erklärt:<br />
„Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.“<br />
Dementsprechend gehe es in erster Linie um<br />
das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Redlein<br />
macht jedoch häufig einen Trade-off zwischen<br />
gesunden Arbeitswelten und Energieeffizienz<br />
aus. So stünden Einsparungen bei Beleuchtung<br />
oder Belüftung oft dem Wohlbefinden der Mitarbeiter<br />
diametral gegenüber. Mit dem Fokus<br />
auf den Faktor Mensch beeinflusst man auch<br />
den weitaus größeren Kostenposten. „Schließlich<br />
ist das Personal in einem Unternehmen für<br />
80 Prozent der Gesamtkosten verantwortlich.<br />
Die Immobilie hingegen nur für 20 Prozent.“<br />
140 BauTecFokus