Frühling
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Zum Autor<br />
Verbandsobmann Bernd Rießland studierte Klavier und Bauingenieurwesen.<br />
Nach Stationen im Wirtschaftsministerium,<br />
bei Erste Bank und Wirtschaftsagentur Wien ist er seit 2010<br />
Vorstandsmitglied der SOZIALBAU AG.<br />
Nachhaltige Wohnungswirtschaft:<br />
Ökologisch und wirtschaftlich<br />
Kommentar: Bernd Rießland<br />
Die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) leisten mit ihrer<br />
Investitionstätigkeit im Dienste der Gesellschaft einen wesentlichen<br />
wirtschaftlichen Beitrag. Dieser reicht über die Frage der Wohnversorgung<br />
weit hinaus und umfasst auch die regionale Wertschöpfung mit<br />
der Schaffung von Arbeitsplätzen und ist ein wesentlicher Hebel, um die<br />
Ziele der nationalen Klimapolitik zu erfüllen. Dabei steht in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung in der Regel die Neubautätigkeit und der Einsatz<br />
neuer Technologien der Energiebeschaffung im Mittelpunkt. Aus ökologischer,<br />
regional- und wirtschaftspolitischer sowie wohnpolitischer<br />
Sicht für unsere Bewohner ist ein Schwerpunkt bei der Modernisierung<br />
unserer Wohnungsbestände aber in vielerlei Hinsicht noch wichtiger<br />
als Leuchtturmprojekte mit spektakulären neuen Bau- und Energieversorgungsverfahren.<br />
Aus technologischer Sicht gilt es dabei in der Regel,<br />
in dem engen Rahmen, der durch den Gebäudebestand vorgegeben ist,<br />
ähnlich optimale Ergebnisse wie beim Neubau zu erzielen. Aus wirtschaftspolitischer<br />
Sicht wird dadurch eine breite regionale Streuung<br />
der Nachfrage erreicht. Aus energiepolitischem Blickwinkel werden<br />
dadurch gerade bei dem klimatechnisch nicht so gut ausgestatteten<br />
großen Altgebäudebestand viel größere Einsparungseffekte erzielt als<br />
bei den vergleichsweise wenigen Neubauten. Es sind dabei die älteren<br />
Wohnungsbestände an das qualitative Niveau der Bauten der letzten<br />
Jahre durch Nachrüstung von Liften, Balkonen und modernen Heizsystemen<br />
heranzuführen.<br />
Hohes Einsparungspotential<br />
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist nur dadurch die Vermietbarkeit<br />
langfristig sicherzustellen und kann die Nutzungsdauer deutlich über<br />
die ursprüngliche Abschreibungsdauer hinaus erhalten werden. Wegen<br />
der längeren Nutzungsdauern wird Erhebliches an „grauer Energie“ eingespart,<br />
weil anstelle von Abriss und Neubau die qualifizierte Erhaltung<br />
und Modernisierung tritt. Damit wird aber auch der zukünftige Energieverbrauch<br />
deutlich reduziert. Aus wohnpolitischer Sicht wird durch das<br />
so geschaffene qualitativ hochwertige Wohnen in allen unseren Beständen<br />
Stabilität und Wohnzufriedenheit aus soziologischer Sicht erreicht.<br />
Arbeitsplatzmotor<br />
Aus wirtschaftspolitischer Sicht schätzen wir für diese sich laufend weiterentwickelnde<br />
Modernisierungsinitiative für die nächsten Jahre allein<br />
bei den GBVs ein Investitionsvolumen bei Sanierungen von rd. 1 Mrd.<br />
Euro pro Jahr. Damit und mit dem jährlichen Neubauvolumen schaffen<br />
wir Beschäftigung in Höhe von 92.000 Jahresarbeitsplätzen für die Gewerke<br />
Baumeister, Installateur, Heizungstechniker und Elektriker sowie<br />
für die österreichische Zulieferindustrie von technischen Geräten. Sollte<br />
das beispielhafte Vorangehen der GBVs die anderen Hauseigentümer<br />
motivieren bzw. sogar mitreißen, ist dieser wirtschaftliche Effekt noch<br />
um ein Vielfaches höher.<br />
Fotos: EHL 2019, Adobe Stock<br />
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