Frühling
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ImFokus<br />
„Einschlägige Labels<br />
beziehungsweise Zertifizierungen<br />
berücksichtigen<br />
nicht die soziale<br />
Sphäre in der Errichtungsphase<br />
von nachhaltigen<br />
Gebäuden.“<br />
Reinhard Friesenbichler,<br />
RFU<br />
„Die Zahl der<br />
Unternehmen, die<br />
Green Bonds emittieren,<br />
wird zunehmen –<br />
nicht zuletzt, weil das<br />
auch ein Reputationsthema<br />
ist.“<br />
Markus Ecker,<br />
RBI<br />
Bond 2017–2023/3. Die Erlöse flossen ausschließlich<br />
in einen Kredit an die Hasslacher<br />
Energie zur Finanzierung des Ersatzneubaus<br />
einer bestehenden Kleinwasserkraftanlage in<br />
Spittal an der Drau.<br />
Zu einem bedeutenden Emittenten von Green<br />
Bonds, deren Fokus hauptsächlich in der<br />
Finanzierung von Green Buildings liegt, hat<br />
sich seit 2018 die Raiffeisen Bank International<br />
(RBI) entwickelt. Ende Dezember 2020<br />
belief sich das Emissionsvolumen ihrer Green<br />
Bonds bereits auf rund 1,3 Milliarden Euro, das<br />
gesamte Green Loan-Portfolio war ca. 1,5 Milliarden<br />
Euro schwer. Auch die RBI finanziert<br />
mit den Emissionserlösen im Übrigen nicht<br />
nur neue Immobilien, sondern refinanziert<br />
auch bestehende. „Wir machen das aber nur<br />
bei Gebäuden, die maximal zwei bis drei Jahre<br />
alt sind beziehungsweise in diesem Zeitraum<br />
saniert werden“, erklärt Markus Ecker, Head of<br />
Cover Pool and Public Finance bei der RBI.<br />
Zu blauäugig sollte man jedenfalls nicht an<br />
das Thema Green Bonds herangehen und<br />
vielmehr Emissionen sehr genau unter die<br />
Lupe nehmen, um das Risiko des „Greenwashing“<br />
einzudämmen. Eine wichtige Orientierungshilfe<br />
stellen dabei einschlägige Labels<br />
und Standards dar. Reinhard Friesenbichler,<br />
Gründer und Geschäftsführer der Reinhard<br />
Friesenbichler Unternehmensberatung (RFU),<br />
weist allerdings darauf hin, dass es sich bei internationalen<br />
Standards wie den „Green Bond<br />
Principles“ der International Capital Markets<br />
Association (ICMA) oder den „Climate Bond<br />
Standards“ der Climate Bond Initiative um<br />
nicht mehr als Empfehlungen handelt. „Und<br />
auch der geplante ‚Green Bond Standard‘ der<br />
EU, der an die Taxonomie-Verordnung gekoppelt<br />
ist, hat nur eingeschränkte Gültigkeit“,<br />
sagt er. Man kann es auch so formulieren: Der<br />
Green-Bond-Markt reguliert sich derzeit selbst.<br />
Frage der Glaubwürdigkeit<br />
Nichtsdestotrotz helfen Nachhaltigkeits-Labels,<br />
gewissen Fehlern beim Investieren vorzubeugen<br />
– etwa, indem Green Bond Emissionen<br />
von Unternehmen, die von bestimmten Ausschlusskriterien<br />
betroffen sind, grundsätzlich<br />
ausgeschlossen werden. Das ist beispielsweise<br />
beim Österreichischen Umweltzeichen der<br />
Fall. Mit Green Bonds, die damit ausgezeichnet<br />
sind, dürfen beispielsweise keine Projekte und<br />
Emittenten finanziert werden, die im Zusammenhang<br />
mit fossilen Brennstoffen, Rüstung,<br />
Atomkraft oder Gentechnik stehen. „Sich einem<br />
gewissen Regelwerk zu verschreiben – wie<br />
in unserem Fall den ‚Green Bond Principles‘<br />
der International Capital Markets Association<br />
(ICMA) –, ist eine Frage der Transparenz und<br />
Glaubwürdigkeit“, so Ecker.<br />
Was der RBI-Experte damit anspricht: Mit einschlägigen<br />
Labels und Standards sind nämlich<br />
auch Transparenz- und Reportinganforderungen<br />
verbunden. Die Investoren erfahren also,<br />
was mit ihrem Geld passiert beziehungsweise<br />
welche Projekte finanziert werden und welche<br />
Nachhaltigkeitswirkung damit verbunden ist.<br />
So ist beispielsweise von der RBI zu erfahren,<br />
dass allein mit den Gebäuden im grünen Portfolio<br />
der RBI – das laut Eva Aschauer, Head of<br />
Real Estate Finance Austria, alle Gewerbeimmobilienklassen<br />
sowie gemischt genutzte Objekte<br />
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