Prüfungen 2011 - Der Rechnungshof
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<strong>Prüfungen</strong> <strong>2011</strong><br />
Hauptgründe für die Kostenexplosion waren Fehler und Verzögerungen<br />
bei der Planung, Fehler bei der Vergabe, Mängel bei der Kontrolle sowie<br />
die Wechselwirkung zwischen Zeitdruck und Verzögerungen.<br />
Die Adaptierungen und Erweiterungen der Bau–Infrastruktur hätten<br />
bis Dezember 2007 abgeschlossen sein sollen. Tatsächlich dauerten die<br />
Bauarbeiten bis Mai 2010.<br />
Die Übernahme des ersten Eurofighters im Juni 2007 am Militärflugplatz<br />
Zeltweg war nur mit zusätzlichen provisorischen Maßnahmen<br />
möglich, die deutliche Mehrkosten (rd. 2,35 Mill. EUR) verursachten.<br />
Einsparungspotenzial durch Kooperation und<br />
Koordination der drei Wetterdienste<br />
Die vom <strong>Rechnungshof</strong> mehrfach empfohlene Zusammenlegung der<br />
drei nationalen Wetterdienste wurde nie umgesetzt; dies trotz eines<br />
von einer interministeriellen Arbeitsgruppe ermittelten Einsparungspotenzials<br />
bei Zusammenlegung der Zentralanstalt für Meteorologie<br />
und Geodynamik (ZAMG) mit dem Flugwetterdienst der Austro<br />
Control GmbH in Höhe von 9,4 Mill. EUR für den Zeitraum 2004 bis<br />
2009 (bzw. 16,2 Mill. EUR bis <strong>2011</strong>). Statt dessen gab es seit 2006<br />
einen vierten bundeseigenen Wetterdienst.<br />
Im Vergleich zum Personalaufwand im Jahr 2003 fielen bei den beiden<br />
angeführten Wetterdiensten in den Jahren 2004 bis 2009 zusätzliche<br />
Personalkosten von 13,4 Mill. EUR an. Das identifizierte Einsparungspotenzial<br />
bei Zusammenlegung von 9,4 Mill. EUR wurde somit<br />
um 22,8 Mill. EUR verfehlt. Statt der für den Fall der Zusammenlegung<br />
geplanten Reduktion des Personalstands von 316 auf 284 stieg<br />
der Personalstand bis zum Jahr 2009 auf 339.<br />
Gemeinsame Koordinationssitzungen und Arbeitsgruppen der Wetterdienste<br />
dienten dem Informationsaustausch. Sie konnten nicht verhindern,<br />
dass die Wetterdienste einander konkurrenzierten.<br />
Wissensmanagement im BMI und im BMLVS<br />
Die im BMI und im BMLVS vorhandenen Bestände an Wissen waren<br />
unübersichtlich und schwer zugänglich. Beide Ressorts erkannten jedoch<br />
die Bedeutung des Wissensmanagements. Positive Ansätze zum Wissensmanagement<br />
waren im BMI im operativen Bereich der Umsetzung<br />
vorhanden, im BMLVS bei strategisch–konzeptionellen Überlegungen.<br />
Bund <strong>2011</strong>/13 115