Prüfungen 2011 - Der Rechnungshof
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Fazit<br />
Die vom RH bereits 2007 empfohlene Ausarbeitung einer Forschungsstrategie<br />
der Bundesregierung wurde im März <strong>2011</strong> veröffentlicht. Die<br />
vom RH zwecks Reduzierung von Schnittstellenproblemen empfohlene<br />
Bündelung der auf das BMWF, das BMWFJ, das BMVIT sowie das BMF<br />
aufgeteilten Forschungskompetenzen (BMF, BMVIT, BMWFJ, BMWF)<br />
erfolgte jedoch nicht. Stattdessen soll die Gründung einer aus Vertretern<br />
der Ministerien gebildeten Task Force die Abstimmung, Koordinierung<br />
und gemeinsame Ausrichtung der Forschungspolitik der Ressorts<br />
unterstützen.<br />
Sämtliche Förderungsprogramme der Ministerien wurden an die Förderungsagenturen<br />
des Bundes (FFG, FWF, AWS) übertragen. Die auf<br />
Ebene der Agenturen bestehenden Doppelgleisigkeiten konnten weitestgehend<br />
beseitigt werden. Die Maßnahmen begünstigen eine künftig<br />
höhere Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Forschungsförderungsmittel.<br />
Mit dem Budgetbegleitgesetz <strong>2011</strong> wurde die indirekte Forschungsförderung<br />
im Sinne der Strategie 2010 des RFTE neu gestaltet. Dadurch<br />
sollte die Wirksamkeit der eingesetzten Förderungsmittel weiter erhöht<br />
werden.<br />
Das BMVIT und das BMWFJ gaben an, finanziell unterkritische und<br />
wirkungsschwache Förderungsprogramme mittels Evaluierungen zu<br />
identifizieren und in der Folge einzustellen. <strong>Der</strong> RFTE teilte diese positive<br />
Selbsteinschätzung der beiden Ministerien allerdings nicht und<br />
verwies auf den Bedarf nach unabhängigen Evaluierungen, die durch<br />
eine andere Instanz als das betreibende Ressort zu beauftragen wären.<br />
Die Kooperation zwischen dem Bund und den Ländern in Angelegenheiten<br />
der Forschungsförderung konnte durch die Einrichtung der<br />
beim RFTE eingerichteten Arbeitsgruppe „FTI Plattform Österreich“<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Einrichtung einer den Bund und die Länder umfassenden Forschungsförderungsdatenbank<br />
erfolgte nicht, so dass weiterhin die<br />
Gefahr von unerwünschten Mehrfachförderungen bestand.<br />
Verschiedene Förderungsmaßnahmen des BMWFJ sollten Private<br />
Equity– und Venture Capital–Finanzierungen von Forschungsprojekten<br />
stimulieren. Die Schaffung adäquater rechtlicher Rahmenbedingungen<br />
für diesen Bereich verzögerte sich jedoch weiterhin.<br />
180 Bund <strong>2011</strong>/13