Prüfungen 2011 - Der Rechnungshof
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<strong>Prüfungen</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Gesamtkosten für die Betreuung in Altenwohn– und Pflegeheimen<br />
wurden in beiden Ländern unvollständig erfasst.<br />
Nach einer Hochrechnung des <strong>Rechnungshof</strong>es waren die Gesamtkos ten<br />
je Heimplatz in Tirol um rd. 25 % höher als in Kärnten, die vom Land<br />
Tirol und den Gemeinden zu tragenden Kosten um rd. 40 %. In Tirol<br />
fehlten verbindliche Vorgaben betreffend das Pflegepersonal und die<br />
bauliche Ausgestaltung der Heime; regelmäßige Überprüfungen fanden<br />
nicht statt. In Kärnten gab es zwar Personalvorgaben, 85 % der<br />
Heime hielten sie jedoch im Jahr 2008 nicht ein.<br />
Im Bezirk Völkermarkt fehlten 2010 rd. 100 Heimplätze. <strong>Der</strong> Sozialhilfeverband<br />
Völkermarkt plante seit 2005 die Errichtung neuer Heime,<br />
kam jedoch über das Planungsstadium nicht hinaus. Die Anschaffung<br />
eines letztlich nicht benötigten Grundstücks und die Adaptierung<br />
eines Heimes für ein nicht verwirklichtes Pflegekonzept verursachten<br />
Kosten in Höhe von 1,22 Mill. EUR. <strong>Der</strong> Sozialhilfeverband<br />
Völkermarkt benötigte Gemeindeumlagen, die sich von 2006 bis 2008<br />
auf 1,1 Mill. EUR (rd. 18 % der Einnahmen) verdoppelten und verrechnete<br />
den Heimbewohnern teilweise andere Tarife, als vom Land<br />
Kärnten vorgegeben waren. Ohne aufsichtsbehördliche Genehmigung<br />
gründete er 2008 eine GmbH und brachte teilweise mit Landesmitteln<br />
finanziertes Vermögen in diese ein.<br />
<strong>Der</strong> Gemeindeverband Altenwohnheim Telfs stellte 2009 rund ein Drittel<br />
mehr Heimplätze zur Verfügung als dem vom Land berechneten<br />
Bedarf entsprach. Er erhielt keine Gemeindeumlagen zur Abgangsdeckung,<br />
verschob aber Belastungen in die Zukunft. Die bauliche Ausgestaltung<br />
eines neu errichteten Heimes in Seefeld entsprach nicht den<br />
Zielwerten des Landes Tirol. Obwohl 72 Pflegeplätze gefördert wurden,<br />
waren nur 41 belegt.<br />
Kosten der Kontrolle – Operationelles Programm<br />
Beschäftigung in Österreich 2007 bis 2013<br />
Die Kosten der Kontrolle des Operationellen Programms Beschäftigung<br />
in Österreich 2007 bis 2013 betrugen in den ersten beiden Jahren<br />
12,41 Mill. EUR. Die Bandbreite lag — je nach Bezugsbasis — zwischen<br />
3 EUR und 13 EUR je 100 EUR Fördermittel.<br />
Die meisten überprüften Stellen betrauten auch externe Unternehmen<br />
mit Betreuungs– und Kontrollaufgaben der Förderungsabwicklung. Die<br />
vereinbarten Entgelte für diese im Wesentlichen gleichen oder zumindest<br />
ähnlichen Leistungen unterschieden sich deutlich: Die Tagsätze<br />
Bund <strong>2011</strong>/13 81