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Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 4 Größe versehene Kampf dafür, «bis zum Schluss Menschen zu bleiben», das ist das Anliegen dieses Buches!“ Radu M\rculescu
Radu M!rculescu: Leid und Erleuchtung in der sowjetischen Gefangenschaft 5 Die zurückerstattete Vergangenheit Monica Lovinescu Das vorige Jahrzehnt erwähnen wir bloß noch, um seine sich angesammelten Sünden hervorzuheben: die quasi blockierte Übergangszeit 2 , die Kompromittierung der politischen Klasse, die Korruption, das Weiterbestehen der alten Strukturen mit ihrem Personal hinter einem dünnen Anstrich von Demokratie, etc. Wir vergessen, dass uns im Laufe dieses Jahrzehnts die Zeugenaussagen zur Verfügung gestellt wurden, welche es uns erlauben, so die Zeit der Erinnerung anbricht, ein halbes Jahrhundert zu rekonstruieren, welches anscheinend jeden einzelnen von uns und alle zusammen entstellt hat. Übrig geblieben waren jedoch Zonen beharrlicher Schatten. Eine davon wird jetzt der Geschichte wiedergegeben durch die Zeugnisablegung von indiskutablem Wert sowohl dank dem intakten Gedächtnis des Autors, Radu M\rculescu, als auch durch ihre nicht bloß menschliche, sondern auch intellektuelle Qualität. Erschienen im Albatros Verlag 3 unter einem mit mehr Pathos beladenen Titel als der Tenor des Textes – „P\timiri [i ilumin\ri din captivitatea sovietic\“ (Leidenswege und Erleuchtungen aus der sowjetischen Gefangenschaft), stellt das Buch meines Wissens das erste Dokument diesen Umfangs über die rumänischen Soldaten und Offiziere dar, die Kriegsgefangene in der Sowjetunion waren. Eine Seltenheit, die sich auch daraus ergibt, dass im Laufe von etwa 50 Jahren diese Gefangenschaft entweder „potemkinisiert“ oder verborgen gehalten werden sollte, um die eigene Akte nicht anschwellen zu lassen. Ein rechter Cousin von mir, Dan Mihail, damals Unterleutnant, kehrte blind heim. Blind und schweigsam. Die „Potemkins“ hingegen redeten: Sie waren es, die, um schneller frei zu werden, es akzeptierten, sich für die Division Tudor Vladimirescu 4 zu melden und zum Kommunismus zu konvertieren. Im Gefüge der Kolonisierung Osteuropas schien diese Schachzug für die führenden Kommunisten hinreichend bedeutsam, damit Ana Pauker 5 persönlich diese sowjetischen Lager bereiste, um zu versprechen, zu befehlen und zu erpressen. Es gab allerdings zahlreiche Unbeugsame wie Radu M\rculescu, die sich verweigerten und von der Repatriierung ausgenommen wurden, so dass sie erst nach etwa 9 Jahren von Kämpfen, Streiks und Solidarität heimkehrten. 2 Vom kommunistischen zu einem demokratischen Regime. 3 Bukarest, 2001. 4 Eine von der Roten Armee gegründete „Freiwilligen“-Division, die mit rumänischen Kriegsgefangenen gebildet wurde. 5 1893-1960. Führende kommunistische Aktivistin, die erste Außenministerin im stalinistischen Rumänien (1947), dem so genannten Moskauer Flügel angehörend, der nach Stalins Tod von der Macht verdrängt wurde.
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