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Buch - bei Funker Felix

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Der blöde, weltfremde Robby hat doch noch nie ein Fahrrad gesehen, noch dazu eins, was<br />

von einem angetrunkenen Neger bedient wird. Er spitzt so schnell die Ohren und keult aus<br />

den Startlöchern, daß ich nicht mehr eingreifen kann. Er rennt neben dem Radler her und<br />

macht mit dem Kopf jede Bewegung mit, die dessen Fuß auf der Pedale vollführt. Auf dem<br />

unteren Todpunkt schnappt er zu. Erst fällt der Radler um, dann das Fahrrad und der Hund ist<br />

ganz begeistert von seinem Werk und tänzelt freudig erregt um die Unfallstelle.<br />

An dem Tisch lachen alle Tränen.<br />

Alle loben den Hund und beschimpfen mich, weil ich den Blödian ordentlich zusammenfalte.<br />

Jetzt muß er an die Leine und darf keine Bierbüchsen mehr entsorgen.<br />

114<br />

______________<br />

In Havanna nehme ich Robby im Linienbus mit an den Strand von Santa Maria. Ich schwitze<br />

Blut und Wasser und halte ihn kurz an der Leine.<br />

Er hat vorher im Hafen von Rotterdam schwimmen gelernt.<br />

Der Passat bläst ganz kräftig, so läuft am Strand eine heftige Dünung auf.<br />

Das mißfällt dem Hund.<br />

Er kläfft als erstes die ankommenden Wellen an und wirft sich diesen ganz grimmig entgegen.<br />

Dann sieht man von dem Wauwi abwechselnd den Kopf oder den Schwanz aus der<br />

Brandung ragen und er kullert mit der auflaufenden Welle den Strand hinauf. Das macht ihn<br />

dann noch wütender.<br />

Zwei Mädels werfen sich am Strand einen kleinen Ball zu. Ziemlich weit weg von uns. Robby<br />

stellt seine Ohren auf und ab geht’s. Keiner kann ihn halten.<br />

Das Werfen von Gegenständen kennt er von Bord und meint in seiner Weltfremdheit, das<br />

geschieht auf der ganzen Welt ausnahmslos nur für ihn. Er jagt den Mädels den Ball ab und<br />

alle übrigen Erholungssuchenden in die Flucht. Mit dem Ball keult er nun in der gleichen<br />

Richtung weiter. Er verschwindet als Punkt am Horizont.<br />

Jetzt sind wir ihn los!<br />

Nach einer Stunde ist er wieder da und tritt sich auf die Zunge.<br />

Wir kaufen ihm ein Selterwasser.<br />

Den Ball hat er nicht zurückgebracht. Navigieren kann er wenigstens als Schiffshund, er hat<br />

uns wiedergefunden. Wir geben den kubanischen Mädels ein paar Pesos für einen neuen<br />

Ball.<br />

______________<br />

In Benti bringt einer einen großen Waran an Bord.<br />

Der ist lebig, ganz agil und mißt ungefähr hundertunddreißig Zentimeter.<br />

Wir binden der Echse einen Tampen um die Lende und bändseln sie damit unter dem Rettungsboot<br />

im Schatten an Oberdeck an.<br />

Robby eilt her<strong>bei</strong> und zeigt sich hoch erfreut über die Bereicherung der Fauna an Bord.<br />

Wenn er begeistert ist, springt er immer mit allen Vieren zur gleichen Zeit in die Höhe. Schlußsprung<br />

hieß das glaube ich im Turnunterricht.<br />

Robby hüpft also um den Waran herum und der dreht seinerseits mit dem Hund. Da<strong>bei</strong> hält<br />

er immer einen bestimmten Winkel zum dummen Robby ein und seinen langen Schwanz<br />

elegant gebogen.<br />

Ein klatschender Peitschenhieb trifft den Schäferhund quer über die Nase.<br />

Der ist jetzt entrüstet, mißachtet jede Vorsicht und wird nun seinerseits aggressiv. Da knallt<br />

es zum zweiten Mal. Wieder ein Volltreffer. Der Hund schwenkt die weiße Fahne und wir

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