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Buch - bei Funker Felix

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‘Smoke-time’ in Gibraltar<br />

Ich hasse Tanker.<br />

Jetzt ziehe ich in diese Waffengattung mit dem Flagschiff der Reederei los.<br />

Gehorchenderweise, Befehl ist Befehl!<br />

Kapitän Gustävel ist ein Souverän. Ohnehin hat die Reederei das Schiff nicht mit Flinzpiepen<br />

besetzt. Mich einmal ausgenommen, ich sollte ja das Schiff nur nach Rostock überführen,<br />

meinen Urlaub antreten und dann mit meiner heißgeliebten BRINCKMAN weiterhin Früchte<br />

heranschaffen.<br />

Ich beschnuppere das Schiff, meine Funk-Technik ist recht ordentlich.<br />

Auf dem Schiff läßt es sich leben, die Kumpels sind rundherum in Ordnung, obwohl sie alle<br />

nach crude-oil muffeln und nicht, wie ich, nach tropical-fruits duften.<br />

MT WOLFEN verläßt Rotterdam for order.<br />

D.h. auslaufen gen Süden, genaueres folgt später. Der Kapitän schlägt sich im Mittelmeer in<br />

die Büsche.<br />

Ich löchere Rügen Radio täglich nach einer evt. vorliegenden Reiseorder. Nothing!<br />

Irgend etwas machen muß man ja schließlich auf dem neu erworbenen Schiff. Also macht der<br />

Kapitän das Naheliegendste, was alle Kapitäne gegen den Gammel tun: Bootsmanöver!<br />

Danach evt. noch die vier anderen Manöverspiele. Aber das erste Spielchen füllt die nächsten<br />

acht Tage voll aus!<br />

Beim Aufhieven des Rettungsbootes bricht ein Renner. Das Boot treibt ab, Hagen Uloth und<br />

ich hechten hinterher.<br />

Das laufende Gut muß von England nach Gibraltar eingeflogen werden.<br />

Nach sieben Tagen verlassen wir die große Klamotte Gibraltar. Jetzt kenne ich mich auf<br />

diesem Felsen prima aus und jeden der 48 Affen auf dem Felsen mit Vornamen.<br />

Es wird schwitzig<br />

Ras at Tanura heißt unsere Segelorder.<br />

Ich, als Fruchtfröhlich kenne mich in den Wüstenscheichtümern sowieso nicht aus, aber die<br />

Tanker-Nautiker schauen nun auch erst einmal nach. Später dann natürlich nie wieder. Ras at<br />

Tanura in Saudi Arabien ist neben Mena al Ahmadi in Kuwait schließlich der Kohinoor der<br />

Tankerhäfen. Sozusagen die Saudi Arabische Geldpresse für den Erlös der täglich aus der<br />

Erde sprudelnden Erdölmilliarden.<br />

MT WOLFEN fährt durch die Straße von Gibraltar zurück in den Atlantik.<br />

Die Delphin-Herde agiert hier immer noch in alter Frische.<br />

Der Suez-Kanal ist im vorigen Jahr dicht gemacht worden. Um in den Persischen Golf zu<br />

gelangen, fährt man daher am günstigsten um das Kap der Guten Hoffnung.<br />

Auf der Höhe von Conakry biegt der Tanker auf die F 142 ein. Ab diesem Seegebiet hat der<br />

Kapitän den Kurs mit 142 Grad quer durch den Golf von Guinea nach Kapstadt in die Seekarte<br />

eingetragen. Zehn Tage lang liegt nun der gleiche Kurs am Kompaß an.<br />

Der Nord-Ost-Passat ist eingeschlafen. Auf dem Schiff wird es warm. Die Ingenieure basteln<br />

schon seit Tagen an der Klimaanlage, aber es bleibt warm in den Unterkünften. Auch der<br />

Seewasserverdampfer weigert sich bisher, aus salzigem Seewasser Frischwasser zu produzieren.<br />

Die Norweger behaupteten in Rotterdam, es wäre alles bestens in Ordnung.<br />

Nun erwischt mich nach über acht Jahren Seefahrt der Genosse Neptun <strong>bei</strong> seiner peniblen<br />

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