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Buch - bei Funker Felix

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Der Alte faltet ihn väterlich zusammen. Matz verteidigt sich: „Wenn sie wissden, wie ich mich<br />

bis hier hinn iiberhaubd durchgemährt habbe!“<br />

Außer Matz kämpfte auch die Reichsbahn, gegen einen der vier Hauptfeinde des Sozialismus:<br />

gegen den Winter! Der Fahrplan ist längst außer Kraft gesetzt, da erreicht mit Stunden<br />

Verspätung der D-Zug und Matrose Matz den Bahnhof Ludwigslust. Bis hierher und nicht<br />

weiter, verkündet dort im Cockpit der riesigen Dampflok der Baureihe 01 die Besatzung.<br />

Lokführer und Heizer sind anscheinend von der Schlacht an der Winterfront so ausgemergelt<br />

und übermüdet, daß sie nicht mehr weiter können.<br />

Der D-Zug steht vor sich hin.<br />

Einen Lokführer hat die Bahn jetzt irgendwie aufgetrieben.<br />

Nun sucht der Bahnhofslautsprecher zwei kräftige junge Männer unter den Fahrgästen, die<br />

der Lok so viel Dampf an die Hacken machen können, daß der Zug auch mal Rostock erreicht.<br />

Matrose Matz ist als erster vorn auf der Lok.<br />

Es meldet sich noch ein Fahrgast zum Schaufeln. „Einsteigen und Türen schließen!“<br />

Jetzt geht es weiter.<br />

„Immer wenn der Lokführer es sagte, hauten wir <strong>bei</strong>den Aushilfsheizer kräftig Kohlen in das<br />

Feuerloch. Die Lok ging ab wie eine V-1. So habe ich mich persönlich bis hier hin<br />

‘durchgeknaupelt’“, erklärt der Matrose seinem schmunzelnden Kapitän.<br />

Die Ar<strong>bei</strong>tskombi, die ihm die Reichsbahn zum Schaufeln bereitstellte, trägt er während<br />

seiner Entschuldigung immer noch unter seiner Winterjacke.<br />

64<br />

Schweinchen ist der Pfiffigste<br />

Unser alter Bootsmann, Walter Stark, setzt urlaubsmäßig eine Reise aus. Bestmann<br />

„Schweinchen“ vertritt ihn derweil. Die Bootsmannskammer, in die Schweinchen jetzt umziehen<br />

müßte, liegt an backbord auf dem Hauptdeck.<br />

Aber Schweinchen mag für eine Reise mit seinen Plünnen nicht umziehen, er bleibt unter<br />

Deck in seiner Kammer im Matrosengang wohnen. Die Kammer neben ihm bewohnt Decksmann<br />

Udo. Udo ist FDJ-Sekretär und nicht gerade Schweinchens Intimus.<br />

Die Decksgang übernimmt im Heimathafen Ausrüstung für die kommende Reise.<br />

Bootsmann Schweinchen führt das Kommando.<br />

Decksmann Udo ist an Land zur Abwicklung seiner gesellschaftlichen Tätigkeit.<br />

Alles ist soweit unter Deck verstaut, nur noch eine armstarke Manilla (Festmacherleine) liegt<br />

aufgeschossen und verpackt noch an Deck.<br />

Dieser Kolli wiegt eine Tonne.<br />

Um diese Last über den Niedergang im Kabelgat einzulagern,<br />

muß die Verpackung und die Verschnürung geöffnet<br />

werden. Dann postiert sich aller fünf Meter ein<br />

Mann und die Leine wird Hand über Hand dorthin<br />

befördert, wo sie wieder zum Coil aufgeschossen<br />

werden kann.<br />

So wie der Kleingärtner seinen Gartenschlauch händelt.<br />

Der Gärtner wickelt einen Schlauch auf, der Seemann<br />

‘schießt’ ihn auf.<br />

„Los“, kommandiert Schweinchen, „wir schießen Udo<br />

die Leine in die Kemenate!<br />

Du, du und du, ihr macht euch <strong>bei</strong> Udo in die Kammer.

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