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der uni-klinik rostock stellt deutsche seereederei vierte<br />
und fuenfte etage des reedereigebaeudes am herrmann dunker<br />
platz als notbettenstation zur verfuegung stop die kapitaene<br />
der schiffe achten <strong>bei</strong> ihren besatzungsmitgliedern auf<br />
folgende symptome stop nachtblindheit - unkrontrolliertes<br />
harnlassen - haarausfall stop kontaminierten personen<br />
empfiehlt der medizinische dienst folgende prophylaxe stop<br />
tragen einer dunklen brille zur vorbeugung der<br />
nachtblindheit stop zur vorbeugung des drohenden<br />
haarausfalls mit bordmitteln nur in essig gequirltes ei<br />
verfuegbar stop damit kopfhaut massieren zusaetzlich<br />
rotlicht bestrahlung empfohlen stop aus atomarkoffer<br />
praeparat nr 27 doppelter dosierung verabreichen stop<br />
stuhlproben zur spaeteren auswertung entnehmen stop<br />
prof dr wc dont<br />
Siggi Edel, der II. Offizier, öffnet sein Hospital.<br />
Selbstverständlich verfügt seine gut sortierte Ausstattung auch über den „Atomarkoffer“.<br />
Er hat dazu die hölzerne Rettungsboots-Apotheke umfunktioniert und umdekoriert.<br />
Das Präparat 27 ist darin natürlich auch verfügbar.<br />
Assi Martens, ist angeblich auch Chlorodont-Geschädigter.<br />
Der III. Ing. Wölfchen und Assi Martens, die rechte Hand vom II. Ing., begeben sich nun als<br />
frisch gegründete Selbsthilfegruppe in ärztliche Behandlung. Sie begleitet das aufrichtig<br />
geheuchelte Mitgefühl der gesamten Schiffsbesatzung.<br />
Die einzige zerbeulte Rotlichtlampe kreist sich Wölfchen ein. Er hat ohnehin schon<br />
schütteres Haar und nun droht auch noch weiterer Haarausfall.<br />
Rainer Martens ist Kumpel, er überläßt dem III. Ing. das Gerät zur alleinigen Nutzung.<br />
Beide empfangen das übliche Röhrchen für ihre Stuhlabgabe. Sie wissen doch, die kleine<br />
Glasröhre in der Holzschachtel und dem kleinen Löffelchen dazu.<br />
Die Anteilnahme der gesamten Besatzung ist rührend.<br />
Der Storekeeper bastelt eine dunkle Brille, zur drohenden Abwehr der Nachtblindheit. So ein<br />
dicht ansitzendes Modell mit Ledereinfassung und stark getönten runden Gläsern. Martens<br />
meint, er hätte eine unwahrscheinlich dunkle Sonnenbrille, er benötigt diese Zuar<strong>bei</strong>t nicht.<br />
Der amtierende Schiffsveterinär, Siggi Edel, verabreicht auch das vom Medizinischen Dienst<br />
empfohlene Präparat Nr. 27. Welches Präparat nun von ihm die Nr. 27 erhält, lag <strong>bei</strong> der<br />
Abfassung meines fingierten Telegrammtextes außerhalb meiner Einflußsphäre.<br />
Siggi entfernt schon fast im Zeremoniell indianischer Schamanen die Plomben an der<br />
medizinischen Überlebenshilfe nach einem erfolgten Atomschlag, an seiner umdekorierten<br />
Rettungsbootsapotheke.<br />
Das Präparat Nr. 27 sieht respekteinflößend aus.<br />
Kleine silberne Kugeln. So wie Luftgewehrkugeln für das GST-Sportmodell 47A. Zwei Stück<br />
hat zur Prophylaxe der medizinische Dienst ‘telegrafisch’ empfohlen.<br />
Wölfchen möchte sich am liebsten das ganze Röhrchen einverleiben, um zu überleben.<br />
Assi Martens ist nicht so gierig.<br />
Siggi läßt mit sich reden, na gut, drei! Mehr sind wirklich nicht zu verantworten.<br />
Wölfchen frißt nun drei „Siran“-Pastillen!<br />
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