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Elektronik FAQ V7.1 - HOME

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<strong>Elektronik</strong> – <strong>FAQ</strong><br />

Eine Gemeinschaftsproduktion der Gruppe ELEKTRONIK im MausNet<br />

Klangverschlechterung durch Jitter und Samplevarianten<br />

Bei der Übertragung digitaler Audio-Signale droht Klangverschlechterung<br />

durch Jitter. Der englische Begriff bedeutet so etwas wie Tatterich.<br />

Wann hört man ihn, wie tritt er auf, und wie bekämpft man ihn?<br />

Jitter ist eine Begleiterscheinung der modernen Digitaltechnik. Wenn etwa<br />

Audio-Signale von einem CD-Laufwerk optisch oder koaxial an einen<br />

externen Digital-Analog-Wandler oder an einen digitalen Rekorder übergeben<br />

werden, wandert ein Datenstrom aus Nullen und Einsen durch die<br />

Leitung - scheinbar eine verlustfreie Form der Datenübertragung. Die<br />

Tücke liegt jedoch im Detail. Die obere Abbildung zeigt ein perfektes<br />

Digitalsignal mit dem Wert 101010. Es hat steile, saubere Flanken und<br />

einen einheitlichen Zeittakt. Die untere Abbildung zeigt dasselbe Signal<br />

mit Jitter: Die Einsen sind nicht mehr rechteckig, sondern verschliffen,<br />

auch ist der Zeittakt aus den Fugen geraten. Das Signal ist also gestört,<br />

obwohl sein numerischer Wert nach wie vor 101010 beträgt. Solche<br />

Zeitbasis-Fehler bezeichnet man als Jitter. Hervorgerufen wird dieser<br />

Tatterich hauptsächlich durch Wandler und Übertragungsmedien.<br />

Optokabel versenden Digitalsignale in Gestalt kurzer Lichtblitze, die auf<br />

der Empfängerseite von Fotodioden ausgewertet werden. Beim Signalwechsel<br />

können sich daher Zeitfehler einschleichen. Auch legen diejenigen<br />

Lichtstrahlen, die an den Rändern der Kunststoffleiter reflektiert werden,<br />

längere Wege zurück. Etwas neutraler verhalten sich Kupfer-Koaxialkabel.<br />

Auch hier ist jedoch mit Jitter zu rechnen, wenn das Kabel eine falsche<br />

Impedanz aufweist und damit Signalreflexionen hervorruft. Die akustischen<br />

Konsequenzen des digitalen Zitterns vernimmt das geschulte<br />

Ohr als harschen und aggressiven Klang, dem die Tiefenstaffelung fehlt.<br />

Jedoch stört Jitter nur die Wiedergabe, nicht aber das digitale Kopieren!<br />

Wenn man eine Aufnahme vom DAT-Rekorder auf CD brennt, bleiben<br />

Zeitbasis-Fehler irrelevant, solange der CD-Rekorder in der Lage ist, das<br />

Eingangssignal zu synchronisieren, also die eintreffenden Einsen und<br />

Nullen ordentlich zu unterscheiden und zu schreiben. Das hat kuriose<br />

Konsequenzen. So kann zum Beispiel eine CD, die von einem DAT-Band<br />

hergestellt wurde, besser klingen als das Original - wenn nämlich der<br />

Digital-Analog-Wandler des DAT-Geräts mehr Jitter aufweist als der des<br />

CD-Spielers. Gegen den Jitter ist nur teures Kraut gewachsen. Aufwendige<br />

Spezialkabel stellen sicher, daß digitale Signale sauber und ohne Zeitbasis-Fehler<br />

am Eingangswandler ankommen. Denselben Zweck erfüllen<br />

sogenannte Jitter-Filter in Zusammenarbeit mit einem hochwertigen<br />

externen Wandler.<br />

Kapitel Digitale Audioübertragung (S/PDIF, AES/EBU, TOSLINK), Seite 3<br />

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