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Die Religion der Baul-Gemeinschaft

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43<br />

O mein vernarrtes Herz<br />

Singe voller Freude das Lob von Hari.<br />

Sei es <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong>, sei es <strong>der</strong> Freund,<br />

Niemand gehört einem.<br />

Behauptest du das Gegenteil,<br />

Wo bleiben sie denn (wenn man gestorben ist)?<br />

Wo bleiben das Haus, <strong>der</strong> Wagen (und) die Pferdekutsche?<br />

Wenn du gestorben bist, gibt es für dich nur eine zerrissene Matte,<br />

Einen Wasserkrug und ein Seil aus Reisstroh.<br />

Deine Geliebte, die du über alles geliebt hast,<br />

Wird dich mit Beschmierung des Kuhkotes verabschieden.<br />

Zwei Tage wird sie um dich weinen.<br />

Große Tränen werden fließen.<br />

Dann wird sie aber deine Koffer und Kisten öffnen.<br />

Und, wenn du ihr etwas hinterlassen hast,<br />

Bist du gerettet,<br />

Sonst sind (rückwärts gerechnet)<br />

Vierzehn Generationen deiner Linie schon hier erledigt.<br />

Erläuterung: In Indien werden bei den Hindus die Leichen je nach <strong>der</strong> finanziellen<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Verwandten des Verstorbenen auf einem prunkvollen Bett mit Blumen<br />

bedeckt o<strong>der</strong> aber auch auf einer billigen Tragbahre aus Bambus zum Krematorium<br />

transportiert. Wird die Leiche auf eine Tragbahre transportiert, so wird sie während des<br />

Transportes in ein Tuch o<strong>der</strong> in eine Bambusmatte gewickelt und mit einem Seil aus<br />

Reisstroh an <strong>der</strong> Tragbahre festgebunden. Zu solchen Anlässen wird in den Gegenden, wo<br />

<strong>der</strong> Ganges nicht neben dem Krematorium fließt, in einem Krug das Gangeswasser<br />

mitgenommen. Das Wasser des heiligen Ganges braucht man für die Zeremonien im<br />

Krematorium. Beim Fehlen des Gangeswassers wird das Wasser eines an<strong>der</strong>en Flußes,<br />

möglichst aber aus einem an<strong>der</strong>en heiligen Flußes genommen (vgl. Vashishtha-<br />

Dharmashastra III, 26). Bei einem Todesfall wird das Haus und die Familie des<br />

Verstorbenes unrein (vgl. Vashishtha-Dharmashastra IV, 16-29) Über die Reinigung mit<br />

dem Kuhkot siehe Vashishtha-Dharmashastra III, 56.<br />

44<br />

Könnte <strong>der</strong> Unfaßbare erfaßt werden,<br />

So wäre seine faßbare Form (d. h. die Welt) verständlich.<br />

(Seine) Gestalt (d. h. die Welt) könnte (dann) analysiert<br />

(Und er) durch die spirituelle Übung erreicht werden.<br />

Welche sind die Formen des Unfaßbaren,<br />

Sag' mir, o (du mein) vergeßlicher Geist.<br />

Welche Erscheinungsform soll (ich) für die spirituelle Übung wählen?<br />

Eine Entscheidung (hierfür) ist noch nicht getroffen.<br />

Er ist formlos, ohne Form,<br />

Gelobt sei er als (die formvolle) Welt.<br />

(Er) ist <strong>der</strong> Vater <strong>der</strong> Götter,<br />

Gandharvas, Menschen, von allen.<br />

Daß ich diesen Vater finde,<br />

Wann werde ich dazu fähig sein?<br />

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