Die Religion der Baul-Gemeinschaft
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Tala, Vitala, Sutala, Mahatala, Talatala, Rasatala und Patala. Das Zimmer <strong>der</strong> Juwelen ist<br />
das Sahasrara-cakra, wo Gott wohnt. <strong>Die</strong> Erde und das Feuer sind zwei von den fünf<br />
Elementen. Der Körper beherbergt gegensätzliche Regungen, die mit den Heiligen und<br />
<strong>Die</strong>ben, Menschen und Dämonen bzw. Nektar und Gift verglichen werden.<br />
75<br />
O (mein) Geist, erkundige dich zu allererst<br />
über (deinen eigenen) Körper.<br />
Wie soll die spirituelle Übung vollbracht werden,<br />
Ohne die mystische Physiologie zu kennen?<br />
Bereise die vierzehn Welten in (deinem) Körper,<br />
<strong>Die</strong> sieben Himmel- und die sieben Unterwelten.<br />
76<br />
O (mein) Geist, suche die sieben Himmel-<br />
Und die sieben Unterwelten (im eigenen Körper),<br />
Damit du den (darin versteckten)Juwel findest.<br />
Beim Suchen und Weitersuchen<br />
Wirst du den schönen (Ort) Vrindavan erreichen.<br />
Fasse zu allererst die Wurzel in dem vierblättrigen Lotus<br />
In dem sechsblättrigen Lotus treffen sie sich.<br />
(Nun) werdet ihr zum Genießer.<br />
Später, wenn ihr im Manikotha das Juwel findet,<br />
Werdet ihr das Reichtum erlangen.“<br />
(ibid, S. 713)<br />
Erläuterung: Zeile Gott, das Juwel, wohnt im menschlichen Körper. Er hält sich versteckt.<br />
Vrindavan ist <strong>der</strong> Ort, wo Krishna und seine Geliebte Radha gelebt haben. Der Verfasser<br />
des Liedes meint, daß dieser göttliche Ort sich im menschlichen Körper verbirgt. Der<br />
Gottsuchende findet ihn mit Hilfe <strong>der</strong> spirituellen Übungen und Tantrayoga (s. Kapitel 5).<br />
Der vierblättrige und <strong>der</strong> sechsblättrige Lotus sind jeweils das Muladhara-cakra und<br />
Svadhisthana-cakra (s. Kapitel 3). Das Manikotha ist das Manipura-cakra (s. Kapitel 3).<br />
Das Wort Manipura bedeutet die Stadt <strong>der</strong> Juwelen.<br />
<strong>Die</strong> vierundzwanzig Tattvas<br />
77<br />
O (mein) Geist, informiere dich zu allererst<br />
Über deinen Körper.<br />
Ohne die Tattvas zu erkennen,<br />
Kann man keine Freude erlangen.<br />
In (deinem) Körper befinden sich die sieben Himmel<br />
Und die sieben Unterwelten.<br />
Wan<strong>der</strong>e durch (diese) vierzehn Welten.<br />
In diesem Körper gibt es die vierundzwanzig Tattvas.<br />
Aber du hast dich vom Guru<br />
Nicht unterweisen lassen, und (sie) nicht gesehen,<br />
Weil du ins Ich-Gefühl vernarrt bist.<br />
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