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Die Religion der Baul-Gemeinschaft

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Wer kann da die Tugenden <strong>der</strong> Frauen beschreiben?<br />

Mahesvara, Gott aller Wesen,<br />

Trägt die erste auf dem Haupt,<br />

Und die zweite auf <strong>der</strong> Brust.<br />

<strong>Die</strong> dritte Frau ist die Genießerin<br />

Und erlebt in ihrem eigenem Zimmer<br />

<strong>Die</strong> ganze Welt.<br />

<strong>Die</strong> treue Frau in Gokula ist ihre Zeugin.<br />

Auch wenn sie einen Liebhaber hat,<br />

Bleibt sie dennoch (ihrem Mann) treu.<br />

Im nächsten Leben möchte ich als eine Frau geboren werden,<br />

Damit ich (einfacher) die Gesellschaft Gottes genießen kann.<br />

Der <strong>Die</strong>ner Kamala sagt: „Er wird keinen Stammhalter mehr haben.“<br />

Erläuterung: Zeilen 4-6: <strong>Die</strong> Ida-Nari, Pingala-Nari und Sushumna-nari werden mit drei<br />

Frauen verglichen, die jeweils schwarz, weiß und rot sind. <strong>Die</strong> Farben deuten auf die<br />

mystischen Farben des Blutes, die es an den verschiedenen Tagen erhält. Zeilen 7-9: Am<br />

ersten und zweiten Tag kann Gott vom <strong>Baul</strong> nur äußerlich genossen werden, wie Gott<br />

Shiva die Flüsse Ganges auf seinem Haupt, und Yamuna, auf seiner Brust trägt und so sie<br />

äußerlich genießt. Zeile 10-12: Der dritte Fluß, die Sarasvati, vereinigt sich mit Gott und<br />

genießt ihn innerlich. Damit will <strong>der</strong> Verfasser des Liedes sagen, daß er am dritten Tag Gott<br />

spirituell genießen kann. Zeile 13-15: Gokula ist ein weiterer Name Vrindavans. <strong>Die</strong> Frau in<br />

Gokula ist Radha, die Geliebte Krishnas. Ihr eigentlicher Mann war Krishna, dessen<br />

weibliche Energie sie war. Sie war zwar mit dem Kuhhirten Aihan verheiratet, blieb aber<br />

trotzdem ihrem eigentlichen Mann treu. Radha, die selbst Krishna erlebte, kann das<br />

Gotteserlebnis <strong>der</strong> Sarasvati bezeugen. Zeile 16-17: Der Verfasser des Liedes möchte im<br />

nächsten Leben als eine Frau geboren werden, damit er Gott während seines Besuches im<br />

Muladhara-cakra automatisch ohne beson<strong>der</strong>e Anstrengung im eigenen Körper erleben kann<br />

(s. Kapital 4). Zeile 18: Mit <strong>der</strong> Aussage, daß er keinen Stammhalter mehr haben wird,<br />

möchte <strong>der</strong> Verfasser Kamala sagen, daß er den Mahayoga mit Erfolg praktiziert und daher<br />

den Samen nicht verliert.<br />

131<br />

Der Mensch (d. h. Gott) schwimmt<br />

Im gewaltigen Fluß Narmada.<br />

Auf seiner linken Seite ist<br />

(Seine Shakti) Kula-kundalini.<br />

Sie ist die Göttin des Yoga, (sie ist) Yoga selbst.<br />

Sie spielt ununterbrochen<br />

Das Spiel, das sie (früher einmal)<br />

In Vraja gespielt hat.<br />

Zum glückverheißendem Zeitpunkt für Yoga<br />

Findet man den geeigneten Weg.<br />

Man placiert sich in dieser Blume,<br />

<strong>Die</strong> vier Blütenblätter hat (d. h. Muladhara-cakra).<br />

Östlich <strong>der</strong> Blume befinden sich<br />

<strong>Die</strong> weltliche Freude und die sexuelle Liebe (kama).<br />

Sie versuchen einen abzulenken<br />

Und die Konzentration zu schwächen.<br />

Gehorche denen nicht, son<strong>der</strong>n sei aufmerksam.<br />

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