Die Religion der Baul-Gemeinschaft
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175<br />
Der Guru sagt wie<strong>der</strong>holt:<br />
„Höre Lalan, ich sage es dir,<br />
Es ist nicht die Schuld deiner Partnerin!<br />
Du suchst bei ihr nur die sexuelle Liebe (kama).<br />
Wie willst du da die Gottesliebe erreichen?“<br />
176<br />
<strong>Die</strong> weibliche Energie (shakti)<br />
Ist <strong>der</strong> unbezahlbare Schatz.<br />
Das weiß Nandas Sohn (d. h. Krishna).<br />
Deshalb singt er die Glorie Radhas,<br />
Faßt ihr die Füße.<br />
Dann ist er (gemeint ist Krishna)<br />
In Nariya (als Caitanya) geboren.<br />
Hier warf er sich auf den Boden<br />
Und weinte nach Radha.<br />
Und siehe, Mahesvara<br />
Trägt die Füße Shaktis auf seiner Brust<br />
<strong>Die</strong> Menschen verstehen diese Liebe nicht<br />
Sie suchen die sexuelle Liebe<br />
Und drehen sich im Kreise <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburten.<br />
177<br />
Beleidige deine Partnerin nicht.<br />
Das wäre so, als ob du deinen Guru beleidigtest.<br />
Gosai Caitanya hat sie<br />
<strong>Die</strong> Ahladini genannt.<br />
Erläuterung: <strong>Die</strong> Vaisnavs im Bundesstaat West Bengal glauben, daß Krishna drei Shaktis<br />
(weibliche Energien) hat. <strong>Die</strong>se sind: Svarupa-shakti, Samvita-shakti und Hladini bzw.<br />
Ahladini-shakti. <strong>Die</strong> drei Shaktis entsprechen den drei Eigenschaften Brahmans nämlich, Sat<br />
(Existenz), Cit (Bewußtsein) und Ananda (Glückseligkeit). <strong>Die</strong> Hladini-shakti, die höchste<br />
Shakti von allen dreien, wird mit Radha, <strong>der</strong> Geliebten Krishnas, gleichgesetzt. Da Caitanya<br />
die spirituelle Partnerin pauschal Ahladini nannte, wird die Partnerin des Verfassers<br />
automatisch mit Ahladini-shakti gleichgesetzt. Allerdings war Caitanya ein Asket und hatte<br />
keine Partnerin (s. Kapitel 2).<br />
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