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Die Religion der Baul-Gemeinschaft

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Erläuterung: Zeile 1-12: <strong>Die</strong> drei Eigenschaften sind Reinheit (sattva), Aktivität (rajas) und<br />

Trägheit (tamas) <strong>der</strong> Prakriti, auch Maya genannt, ohne die die Welt nicht entstehen kann.<br />

In allen Dingen, die wir wahrnehmen, sind diese Eigenschaften vorhanden. Brahman steht<br />

über Maya. Der Verfasser des Liedes vergleicht den Tantrayoga mit dem Fest Durgapuja.<br />

<strong>Die</strong> Muttergöttin Durga, die Frau Shivas, wird jedes Jahr im Monat Ashvin (September-<br />

Oktober) drei Tage lang mit großer Feierlichkeit verehrt. Für diese Zwecke wird kurz vor<br />

dem Fest aus Stroh und Lehm die Durga-Figur hergestellt. Nach dreitägiger Verehrung wird<br />

die Figur <strong>der</strong> Göttin in den Fluß geworfen. <strong>Die</strong>s symbolisiert die Vergänglichkeit aller<br />

Dinge. Der Tag, an dem die Figur ins Wasser geworfen wird, ist <strong>der</strong> zehnte Tag nach<br />

Vollmond. Der <strong>Baul</strong> erlebt Gott in <strong>der</strong> letzten Phase des dreitägigen Tantrayoga. Der<br />

Verfasser nennt diesen Zeitpunkt in Anlehnung an die Durgapuja den zehnten Tag. Am<br />

zehnten Tag nach Vollmond kehrt Durga, die auch Parvati und Sati genannt wird, zu ihrem<br />

Mann Shiva, <strong>der</strong> auf dem Berg Kailasa im Himalaya wohnt, zurück und vereinigt sich mit<br />

ihm. Der <strong>Baul</strong> vereinigt sich mit Gott am dritten Tag <strong>der</strong> Menstruation seiner Partnerin.<br />

Wahrscheinlich vereinigt sich <strong>der</strong> Verfasser dieses Lieds am Ende des dritten Tages, also am<br />

Anfang des vierten Tages, mit Gott, und zieht daher die Parallele zur Durgapuja. Ein Yogi,<br />

<strong>der</strong> Gott erlebt hat, steht Gut und Böse gleichgültig gegenüber, da er in beiden Gott sieht.<br />

Er lebt in <strong>der</strong> Glückseligkeit. Zeile 13-20: <strong>Die</strong>se Zeilen beschreiben den Zustand nach dem<br />

erfolgreichen Yoga, <strong>der</strong> das vollkommene Glück ist.<br />

Da alle Menschen Prakritis Manifestation sind, sind alle Menschen, auch Männer,<br />

Frauen<br />

163<br />

O (mein) Gedanke, bist du ein Mann o<strong>der</strong> eine Frau?<br />

Trotz Nachdenken finde ich (die Antwort) nicht.<br />

<strong>Die</strong>s ist eine erstaunlich lustige Sache.<br />

<strong>Die</strong> Heiligen sagen, da <strong>der</strong> Purusha ohne Gunas ist,<br />

Hat die Prakriti aus sich selbst die Welt erschaffen.<br />

Deshalb sage ich, keiner von denen, die in dieser Welt leben,<br />

Ist ein Mann.<br />

(Alle Lebewesen)sind in ihrer Natur weiblich.<br />

Es gibt einen Purusha. Der ist gleichmütig, <strong>der</strong> Genießer.<br />

O du Armer, übe Yoga und erkenne dich voller Freude als eine Frau.<br />

Dann wirst du das Ziel erreichen.<br />

O, du wirst deinen Ehemann finden.<br />

Du wirst die treue Ehefrau sein.<br />

(Und) du wirst die Freundin von Radha.<br />

Lie<strong>der</strong> über den Guru<br />

164<br />

Ohne des Gurus Hilfe<br />

Wird es nicht klappen.<br />

Nur mit des Gurus Gnade<br />

Wird deine Suche nach Krishna erfolgreich!<br />

141

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