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Die Religion der Baul-Gemeinschaft

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Erläuterung: Hier wird auf die Inkarnationstheorie (Bhagavadgita IV, 7-8) zurückgegriffen.<br />

Krishna, die Inkarnation Vishnus verbrachte seine Kindheit und Jugend als Kuhhirte. Der<br />

Verfasser meint, da Krishna eigentlich das formlose Brahman ist, war sein Kuhhirtendasein<br />

nur eine Erscheinung. In einem menschlichen Körper wohnt Shakti im Beckenplexus und<br />

Krishna in <strong>der</strong> Fontanelle. Da sie sich treffen wollen, besteht eine Anziehungskraft im<br />

menschlichen Körper (s. Kapitel 3 und 4). Der Verfasser meint, daß diese Anziehungskraft<br />

in den heiligen Schriften Agamas 0 Vishnu genannt wird. Hier darf erwähnt werden, daß<br />

diese Ansicht nicht dem konventionellen Bild von Vishnu in Vishnu-purana entspricht. Zeile<br />

11-18: Krishnas Pflegeeltern waren <strong>der</strong> Kuhhirte Nanda und seine Frau Yasoda. Krishna ist<br />

zwar essentiell identisch mit dem formlosem Brahman, aber gleichzeitig ist <strong>der</strong> Körper<br />

Krishnas keine reine Erscheinungsform, er ist real existent. Hier wi<strong>der</strong>spricht <strong>der</strong> Verfasser<br />

seiner Behauptung in den Zeilen 3-4.<br />

105<br />

Ich habe mit meiner Mutter (gemeint ist die Göttin Kali)<br />

Großen Streit.<br />

O! Sie hört allen zu,<br />

Nur meinen Aussagen schenkt (sie) kein Gehör.<br />

Sie liebt mich überhaupt nicht.<br />

Erschöpft wan<strong>der</strong>e ich stets durch die Straßen.<br />

Sie versorgt jeden Haushalt mit Reis,<br />

nur in meinem Haus habe ich keinen Reis.<br />

Meine Mutter ist schwarz wie die Dunkelheit<br />

Sie spendet <strong>der</strong> Welt Licht!<br />

O! Obwohl ich so dicht am Licht mich befinde,<br />

Verschwindet nicht die Dichte meiner Unwissenheit.<br />

Erläuterung: Zeile 7 deutet auf den Namen Annapurna (reich an Speise) <strong>der</strong> Göttin Kali. Als<br />

Annapurna ernährt sie die Welt.<br />

106<br />

Beschwere dich bei <strong>der</strong> Mutter.<br />

Dazu brauchst du keine Zeugen<br />

O<strong>der</strong> Beweismaterialien.<br />

Ihr ist alles bekannt,<br />

Denn die beiden Augen <strong>der</strong> Mutter<br />

Sind wie die Sonne und <strong>der</strong> Mond.<br />

Sie brennen Tag und Nacht.<br />

Um den bösen (Todsesgott) Samana zu besiegen,<br />

Hat die Mutter noch ein Auge.<br />

Nimm deinen Guru als deinen Anwalt.<br />

<strong>Die</strong> Gerichtskosten zahlst du mit Tränen.<br />

Shyama sitzt (auf ihrem Thron),<br />

Um die Könige <strong>der</strong> Könige<br />

Zu bestrafen.<br />

107<br />

Mutter, du selbst bist dein Ebenbild.<br />

Wenn ich die Augen schließe, sehe ich<br />

(Deine) bezaubernde Schönheit!<br />

122

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