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6.2 Theoretisches Prozesskraftmodell für das Rührreibschweißen<br />
Ähnliche Ergebnisse zum grundlegenden Erscheinungsbild des Werkstofftransports<br />
um den Pin sind zahlreichen Forschungsarbeiten zu entnehmen, die sich mit<br />
der numerischen Abbildung dieser Sachverhalte beschäftigen. Oft wird in diesem<br />
Zusammenhang auch von einer „Scherzone“ gesprochen, in der der Werkstofftransport<br />
stattfindet (siehe Abbildung 6-3).<br />
Scherzone<br />
v v<br />
Abbildung 6-3: Simulierter Werkstofftransport um das Werkzeug beim Rührreibschweißen<br />
(REYNOLDS 2008, KIM ET AL. 2009)<br />
Neben diesen Ergebnissen, die eher den globalen Werkstofffluss beschreiben,<br />
kann von weiterführenden Arbeiten berichtet werden, die den inneren Aufbau der<br />
„Scherzone“ näher beleuchten. SCHMIDT ET AL. (2006) sowie GUERRA ET AL.<br />
(2003) unterteilen diese in zwei Bereiche: Den sog. Rotation Layer und den<br />
Transition Layer (siehe Abbildung 6-4). Der Rotation Layer rotiert mit dem<br />
Werkzeug und enthält Material, das auch über mehrere Umdrehungen hinweg in<br />
diesem Bereich festgehalten wird. Der Transition Layer umfasst die Bereiche, in<br />
denen der Werkstoff vor dem Werkzeug in die Rührzone fließt, an der Retreating<br />
Side vorbeigeführt und hinter dem Werkzeug abgelegt wird. Dabei treffen<br />
GUERRA ET AL. (2003) eine bedeutende Unterscheidung: Sie postulieren, dass<br />
Material, das auf der Advancing Side in die Rührzone gefördert wird, in den Rotation<br />
Layer eindringt und bogenförmig hinter dem Werkzeug abgelagert wird.<br />
Material, das auf der Retreating Side in die Rührzone fließt, wird nur um das<br />
Werkzeug gelenkt, aber nicht vollständig um das Werkzeug herum gefördert.<br />
COLLIGAN (1999) spricht in diesem Zusammenhang davon, dass nur ein Teil des<br />
Materials wirklich durch Verrühren und der Rest durch Extrusion transportiert<br />
wird. Außerdem gelten viele der hier ausgeführten Beobachtungen nicht für den<br />
oberen Bereich des Pins, der in großer Wechselwirkung mit der Schulterfläche<br />
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