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6.3 Empirisches Prozesskraftmodell für das Rührreibschweißen<br />

Dieser Sachverhalt erschwert jedoch die Versuchsplanung. Da die tatsächliche<br />

Eintauchtiefe von der Prozesskraftkomponente in Werkzeug-Achsrichtung abhängt<br />

und diese wiederum von einer Vielzahl an Schweiß- und Werkzeugparametern<br />

beeinflusst wird, ist es nicht möglich, definierte Werte von Ettat vorzugeben.<br />

Diesem Sachverhalt hat sich bereits EIREINER (2006) gewidmet. Er benötigte<br />

für seine nach statistischer Versuchsplanung festgelegten Experimente definierte<br />

Werte für Ettat. Dafür entwickelte er ein sog. Kompensationsmodell, das<br />

Ettat in Abhängigkeit der Schweißparameter und der eingestellten Eintauchtiefe<br />

Et beschreibt. Es erlaubte ihm zu berechnen, welche eingestellte Eintauchtiefe Et<br />

einen bestimmten Wert von Ettat zur Folge hatte. Es war ihm dadurch möglich,<br />

Versuchspläne mit definierten Stufen des Einflussfaktors Ettat zu erstellen und zu<br />

bearbeiten bzw. umzusetzen.<br />

Prinzipiell ist dies für das hier zu erstellende Modell ebenfalls möglich. Folgende<br />

Nachteile dieser Vorgehensweise müssen jedoch betrachtet werden. Zum einen<br />

muss vor den Hauptversuchen zur Ermittlung des Prozesskraftmodells ein Kompensationsmodell<br />

entwickelt werden, zu dessen Erstellung ein Versuchsumfang<br />

notwendig ist, der dem der Hauptversuche entspricht. Zum zweiten leidet durch<br />

die unweigerlich vorhandene Modellungenauigkeit des vorgeschalteten Kompensationsmodells<br />

die Gesamtgenauigkeit des Prozesskraftmodells. Zusätzlich dazu<br />

erfordert die statistische Versuchsplanung ein gewisses Maß an Vorkenntnis bezüglich<br />

der zu erwartenden Versuchsergebnisse. Beispielsweise hängt die Gestalt<br />

des Versuchsplans von der mathematischen Ansatzfunktion ab. Da, wie in Abschnitt<br />

2.5.5 beschrieben, bis dato nur sehr wenige Kenntnisse über die dynamischen<br />

Kraftanteile und deren Abhängigkeit von den Schweißparametern existieren,<br />

ist eine entsprechende Festlegung vor der Durchführung der Versuche nur<br />

schwer möglich. Ferner werden, wie bereits im Zusammenhang mit der Eintauchtiefe<br />

beschrieben, definierte Werte für die Einstellfaktoren ausgewählt, die<br />

von der statistischen Versuchsplanung vorgegeben werden (SCHEFFLER 1997,<br />

S. 217ff.). Diese Werte können im Nachhinein nicht angepasst werden, ohne die<br />

Eigenschaften des Versuchsplans zu verändern. Diese Tatsache erfordert ebenfalls<br />

größere Vorkenntnisse und die vorherige Festlegung des Parameterfensters.<br />

Eine nachträgliche Erweiterung des Parameterfensters ist demzufolge problematisch.<br />

Deshalb wurde für das in dieser Arbeit zu erstellende Prozesskraftmodell<br />

die statistische Versuchsplanung nicht verwendet.<br />

Für die Versuche wurde stattdessen für jeden Schweißparameter ein Parameterbereich<br />

gewählt, der erfahrungsgemäß fehlerfreie Schweißergebnisse liefert. Tabelle<br />

6-1 zeigt den Wertebereich der Schweißparameter. Dabei wurden Eintauch-<br />

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