26.04.2013 Aufrufe

Mehr Info - iwb

Mehr Info - iwb

Mehr Info - iwb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.3 Auswirkungen auf das dynamische Verhalten beim Rührreibschweißen<br />

Aus Platzgründen und wegen der Erwärmung in der Nähe der Schweißstelle<br />

wurde als Messort die Rückseite des Spannwinkels gewählt. Abbildung 5-8 zeigt<br />

die auftretenden Beschleunigungen in Werkzeug-Achsrichtung sowie die aus<br />

diesen Werten berechneten Amplitudenspektren. Dabei wird deutlich, dass die<br />

gemessenen Amplituden beim Fräsen eine Größenordnung (Zehnerpotenz) über<br />

denen beim Rührreibschweißen liegen, obwohl die Kraftanteile in Werkzeug-<br />

Achsrichtung bei beiden Verfahren um einen ähnlich großen Anteil schwanken.<br />

Dies deutet bereits darauf hin, dass die Maschinenstruktur bei beiden Verfahren<br />

unterschiedlich beansprucht wird. Bei weiterer Betrachtung des Zeitsignals der<br />

Beschleunigungen sind außerdem die Werkzeugumdrehungen des Fräsers eindeutig<br />

zu bestimmen (Zeit pro Umdrehung = 0,0353 s). Beim Rührreibschweißen<br />

ist dies nicht der Fall (Zeit pro Umdrehung = 0,06 s). Außerdem scheint die Maschine<br />

im Bereich der Messstelle während einer Umdrehung des Fräsers hochfrequent<br />

auszuschwingen. Das Amplitudenspektrum unterstreicht diese Beobachtungen.<br />

Es zeigt hohe Werte im Bereich von 300 Hz bis 400 Hz, die aus den Bereichen<br />

starker Schwingungen des Zeitsignals resultieren. Zusätzlich sind die<br />

Zahneintrittsfrequenz (85 Hz) und die 5. Vielfache der Drehfrequenz zu erkennen.<br />

Das Amplitudenspektrum des Rührreibschweißprozesses zeigt deutliche<br />

Ausschläge bei Vielfachen der Drehzahl. Die höchsten Amplituden treten bei<br />

133,3 Hz und 266,6 Hz auf.<br />

Die Betrachtung von Beschleunigungen allein reicht jedoch zur umfassenden<br />

Bewertung der offensichtlichen Unterschiede der beiden Verfahren nicht aus. Für<br />

Werkzeugmaschinen sind ohnehin die auftretenden Verlagerungen relevanter.<br />

Deshalb wurden die Beschleunigungswerte durch doppelte Integration entsprechend<br />

umgerechnet. Dabei kam ein Hochpassfilter zum Einsatz, der die Frequenzanteile<br />

unter 20 Hz (Fräsen) und unter 12 Hz (Rührreibschweißen) unterdrückt,<br />

um die numerische Integration zu ermöglichen. Die auftretenden Schwingungen<br />

mit ihren Verlagerungsamplituden haben für das Fräsen einen direkten<br />

Einfluss auf die Oberflächenqualität des gefertigten Bauteils. Die Verlagerungen<br />

sind daher meist von größerem Interesse als die Beschleunigungswerte. Abbildung<br />

5-9 zeigt analog zu Abbildung 5-8 die Verlagerungen und die entsprechenden<br />

Amplitudenspektren.<br />

61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!