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2 Stand von Wissenschaft und Technik<br />
Zerspanung resultiert in einer Fülle von Messdaten und daraus abgeleiteten Modellvorstellungen<br />
für diese Fertigungsverfahren.<br />
Die meisten Ansätze zur Formulierung eines Zerspankraftgesetzes basieren auf<br />
experimentell ermittelten Zerspankraftdaten und beschreiben den Zusammenhang<br />
zwischen Spanungsgrößen und resultierender Schnittkraft. Die gemessenen<br />
Zusammenhänge werden dabei durch mathematische Gleichungen angenähert.<br />
KIENZLE (1952) und VICTOR (1956) lieferten hier anhand von Zerspanversuchen<br />
bei Verfahren mit gleich bleibender Spanungsdicke den Grundstein für die Berechnung<br />
von Zerspankräften. Im Folgenden ist die Grundgleichung der Schnittkraftberechnung<br />
dargestellt, wie sie für das Drehen abgeleitet wurde:<br />
·· (2-1)<br />
Dabei ergeben sich die Spanungsbreite b und die Spanungsdicke h aus den geometrischen<br />
und kinematischen Eingriffsverhältnissen an der Zerspanstelle. kc bezeichnet<br />
die spezifische Schnittkraft je Flächeneinheit. kc ist maßgeblich vom zu<br />
zerspanenden Werkstoff abhängig, jedoch nicht als Werkstoffkennziffer zu betrachten,<br />
da der Wert auch von einer Reihe anderer Spanungsgrößen abhängig ist.<br />
So kann nach KIENZLE (1952) über den Zusammenhang<br />
.<br />
die Schnittkraft Fc auch über<br />
(2-2)<br />
· · . (2-3)<br />
berechnet werden. Der Faktor kc1.1 bezeichnet hierbei den Hauptwert der spezifischen<br />
Schnittkraft bei einem gedachten Spanungsquerschnitt von 1 mm Spanungsbreite<br />
und 1 mm Spanungsdicke. Der Exponent 1-m stellt den sog. Anstiegswert<br />
dar. kc1.1 und m sind vom Werkstoff abhängig und müssen durch Versuche<br />
ermittelt werden. Sie können Tabellenwerken wie z. B. KÖNIG ET AL.<br />
(1982) entnommen werden. Diese Grundgleichung hat sich auch deshalb als<br />
zweckmäßiges Berechnungsverfahren erwiesen, da sie auf die anderen Verfahren<br />
der Zerspanung mit bestimmter und unbestimmter Schneide (z. B.: Schleifen)<br />
übertragen werden kann. Einen allgemeinen Überblick dazu liefern DEGNER ET<br />
AL. (1985) oder TÖNSHOFF (1995).<br />
Dieses meist für statische Zerspankraftanteile verwendete Prozesskraftmodell<br />
liefert auch die Basis für die Betrachtung des dynamischen Verhaltens von<br />
Werkzeugmaschinen während des Zerspanprozesses. Nach MILBERG (1971)<br />
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