26.04.2013 Aufrufe

Mehr Info - iwb

Mehr Info - iwb

Mehr Info - iwb

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7 Anwendung der Modelle<br />

Die Frequenz wird von der eingestellten Drehzahl bestimmt. Die dies abbildende<br />

mathematische Funktion sin(ωt) wird durch die Linearisierungsalgorithmen von<br />

Matlab/Simulink TM nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass Variationen der<br />

Drehzahl auf das Ergebnis keinen Einfluss haben. Für die angestrebten Untersuchungen<br />

ist dies naturgemäß nicht zweckmäßig. Deshalb muss für entsprechende<br />

Untersuchungen auf die Zeitbereichssimulation zurückgegriffen werden. In diesem<br />

Fall wird der zeitliche Verlauf aller Größen über eine Dauer von einer Sekunde<br />

berechnet. Zur Bestimmung der Stabilität des Systems wird die zeitliche<br />

Entwicklung der Prozesskraftverläufe und der rückgeführten Größen Ettat und v<br />

beobachtet. Stellt sich nach kurzer Zeit ein stationärer Zustand ein, ist das Systemverhalten<br />

stabil. Instabilität zeichnet sich durch unkontrolliertes Aufschwingen<br />

des Systems aus.<br />

Untersucht wurde das System in dem Parameterbereich, der auch für die Erstellung<br />

des Prozesskraftmodells diente. Außerhalb dieses Bereichs kann die Gültigkeit<br />

des Modells nicht sicher gestellt werden. Dabei wurde die Drehzahl in<br />

Schritten von 30 min -1 (entspricht 0,5 Hz) im Bereich von 500 bis 4000 min -1<br />

durchlaufen. Für jede Drehzahl wurden Vorschubwerte in Schritten von<br />

0,025 mm von 0,1 bis 0,6 mm eingestellt. Dies wurde für beide Legierungen<br />

durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass sich das betrachtete System bei keiner<br />

untersuchten Einstellung bis zur Instabilität aufschwingt.<br />

Um dieses Ergebnis zu interpretieren, bedarf es einer vergleichenden Analyse der<br />

Ursachen der Instabilität bei Zerspanprozessen. Nach WECK (1996) kann während<br />

Bearbeitungsprozessen auf Werkzeugmaschinen zwischen fremderregten<br />

und selbsterregten Schwingungen unterschieden werden. Fremderregte Schwingungen<br />

treten z. B. durch Störkräfte oder wechselnde Schnittkräfte sowie Messereingriffsstöße<br />

auf. Die Maschine schwingt infolgedessen, sofern es sich um<br />

periodische Kräfte handelt, mit der Anregungsfrequenz. Kritisch ist dies vor allem,<br />

wenn die Anregung im Bereich einer Maschineneigenfrequenz liegt. Selbsterregte<br />

Schwingungen treten annähernd mit einer Eigenfrequenz der Maschine<br />

und der zugehörigen Schwingungsform auf. Bei spanenden Werkzeugmaschinen<br />

ist in diesem Zusammenhang der Regenerativeffekt ein wesentliches dynamisches<br />

Problem. Ein Zerspanvorgang ist niemals gänzlich frei von Relativschwingungen<br />

zwischen Werkzeug und Werkstück. Insbesondere bei impulsförmigen<br />

Anregungen kommt es dadurch zu einer in den Eigenfrequenzen eingeschnittenen<br />

Oberflächenwelligkeit auf dem Werkstück. Wird wiederholt in diese Welligkeit<br />

eingeschnitten, kann dies eine Anregung der Maschine verursachen, die zur<br />

Instabilität des Zerspanvorganges führen kann.<br />

138

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!