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7.2 Voraussage von dynamischen Maschinenbelastungen<br />
Beim Rührreibschweißen wurde bis dato noch kein vergleichbarer Vorgang beschrieben.<br />
Zwar beinhalten manche für das Rührreibschweißen verwendeten<br />
Werkzeuge definierte Schneiden bzw. Profilierungen, diese wirken jedoch auf<br />
hochgradig plastifiziertes und damit sehr weiches Material ein. Außerdem existieren,<br />
bis auf die in Abschnitt 6.2 dargestellten Zusammenhänge, keine Modellvorstellungen,<br />
die die Wechselwirkung von Werkzeug und unmittelbar umgebendem<br />
Material und damit die Entstehung dynamischer Kraftanteile umfassend<br />
beschreiben. Das verwendete empirische Prozesskraftmodell für den Rührreibschweißprozess<br />
kann demnach entsprechende Vorgänge nicht abbilden. Das hier<br />
gezeigte Modell beschränkt sich also im Prinzip nur auf die Beschreibung von<br />
fremderregten Schwingungen durch wechselnde Prozesskräfte, die durch das<br />
Werkzeug hervorgerufen werden. Diese können, wie bereits gezeigt, zwar von<br />
den Maschinenschwingungen beeinflusst werden, Effekte wie z. B. die Entstehung<br />
des Regenerativeffekts aufgrund von Spanungsdickenmodulation, sind jedoch<br />
nicht abzubilden, da beim Rührreibschweißen kein vergleichbarer Vorgang<br />
auftritt.<br />
Außerdem setzen sich die Prozesskräfte, wie Abschnitt 5.2 und Kapitel 6 zeigten,<br />
nur aus wenigen Frequenzanteilen zusammen. Da beim Rührreibschweißen die<br />
Drehzahlen meist unter denen von Zerspanprozessen liegen, wird die Maschine<br />
demnach auch nur in einem relativ begrenzten Frequenzbereich angeregt. Diese<br />
Tatsache kann dazu führen, dass es bei dem in dieser Arbeit verwendeten, sehr<br />
robusten NC-Bearbeitungszentrum nicht zu Instabilitäten kommt. Die entwickelten<br />
Prozesskraftmodelle können trotzdem eine sinnvolle Verwendung finden, da<br />
eine Voraussage von dynamischen Belastungen möglich ist, auch wenn diese<br />
nicht zur Instabilität führen. Sie können beispielsweise bei der Auswahl von geeigneten<br />
Maschinen für das Rührreibschweißen oder bei der gezielten Reduzierung<br />
der dynamischen Belastung zum Einsatz kommen.<br />
7.2.2 Voraussage von dynamischen Belastungen<br />
Um die dynamischen Maschinenbelastungen beim Rührreibschweißen darstellen<br />
zu können, müssen Kennfelder erzeugt werden, die einem großen Schweißparameterbereich<br />
die dynamischen Prozesskraftanteile zuordnen. Verwendet wurde<br />
hierfür das bereits in Abschnitt 7.2.1 aufgebaute Modell. Die Berechnungen werden<br />
für die Dauer von einer Sekunde durchgeführt. Anschließend wurde die<br />
Amplitude der resultierenden Kräfte und der rückgeführten Größen aus den Verläufen<br />
bestimmt. Dafür wurde über die Zeitspanne von t1 = 0,5 s bis t2 = 1 s der<br />
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