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2 Stand von Wissenschaft und Technik<br />
SCHMIDT & HATTEL (2008) stellten jüngst einen weiteren Ansatz zur Modellierung<br />
der Wärmequelle vor. Ihrem sog. „thermo-pseudo-mechanischen“ Modell<br />
legen sie die temperaturabhängige Fließspannung zugrunde. Der Vorteil hierbei<br />
ist laut den Autoren, dass in der Literatur umfangreichere Daten zu Fließspannungen<br />
als zu Reibwerten vorhanden sind. Außerdem können mit diesem Ansatz<br />
schnell unterschiedliche Schweißbedingungen simuliert werden, da im Gegensatz<br />
zu den bewährten Ansätzen zur Wärmequellenmodellierungen viele Parameter<br />
nicht als Randbedingungen vorliegen müssen, sondern Teil der Lösung der Simulationsmodelle<br />
sind.<br />
Neben diesen simulationsgestützten Ansätzen existieren auch Modelle, die auf<br />
systematischen experimentellen Messungen basieren. NISHIHARA & NAGASAKA<br />
(2003) beschreiben z. B. den Einfluss verschiedener Schweißparameter auf die<br />
Temperatur an verschiedenen Stellen der Werkzeugschulter, leiten jedoch keine<br />
Gesetzmäßigkeiten aus ihren Versuchen ab. Einen Schritt weiter geht das Modell<br />
von GEBHARD & ZAEH (2006). Sie entwickelten ein Modell der Temperatur an<br />
der Werkzeugoberfläche mit Methoden der statistischen Versuchsplanung und<br />
-auswertung, das die Einflüsse mehrerer Schweißparameter über einen großen<br />
Parameterbereich beschreibt.<br />
2.5.3 Simulation von Temperatur, Eigenspannungen und Verzug<br />
Mit den in Abschnitt 2.5.2 erwähnten Methoden zur Modellierung der Wärmequelle<br />
können Simulationen mit diversen Zielsetzungen durchgeführt werden.<br />
Erstes Ergebnis vieler Simulationsmodelle ist die Temperaturverteilung um das<br />
Schweißwerkzeug und im Bauteil. GOULD & FENG (1998) beschreiben z. B. die<br />
Temperaturverteilung in der Naht und vergleichen deren Ausbildung beim<br />
Schweißen mit Parametern mit hohem und niedrigem Energieeintrag. SCHMIDT<br />
& HATTEL (2008) stellen mit ihrem in Abschnitt 2.5.2 erwähnten Ansatz zur Modellierung<br />
der Wärmequelle ein Modell auf, das es ermöglicht, schnell Temperaturverteilungen<br />
zu simulieren, um so z. B. Maximaltemperaturen unter der Werkzeugschulter<br />
über einen großen Parameterbereich zu berechnen. ST.GEORGES ET<br />
AL. (2006) verwenden die Simulation des Temperaturfeldes, um die optimale<br />
Kombination von Drehzahl und Vorschubgeschwindigkeit für einen bestimmten<br />
Anwendungsfall zu ermitteln.<br />
Aus dem berechneten Temperaturfeld können über die gekoppelte thermomechanische<br />
Simulation weitere Ergebnisse abgeleitet werden. Häufig werden<br />
z. B. die durch den Schweißprozess resultierenden Spannungen und Verzüge be-<br />
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