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6 Prozessmodellierung<br />
6.2.3.2 Kraftkomponenten durch Werkstofftransport um das Werkzeug<br />
Wie bereits in Abschnitt 2.6 erläutert, existieren für verschiedenste Fertigungsprozesse<br />
bewährte und verlässliche Modelle zur Prozesskraftberechnung. Dabei<br />
sind vor allem die Modelle zur Beschreibung der Schnitt-, Vorschub- und Passivkräfte<br />
bei der Zerspanung hervorzuheben. Diese Betrachtungen sollen als<br />
Ausgangspunkt zur Berechnung der Prozesskräfte beim Rührreibschweißen dienen.<br />
Bereits NUNES (2006) zog erste Vergleiche zwischen diesen beiden Verfahren<br />
bzw. Verfahrensgruppen und beschrieb einige Ähnlichkeiten der Prozesse<br />
näher. Demnach sind die Scherebene um den Pin beim Rührreibschweißen und<br />
die Scherebene bei der Zerspanung Zonen hoher Geschwindigkeitsgradienten<br />
und sehr hoher Verformungsgeschwindigkeit (siehe Abbildung 6-8). Das Material,<br />
das um den Pin gefördert wird, entspräche dann dem abgetrennten Span. Außerdem<br />
sind bei beiden Verfahren die Verformungsgrade hoch genug, um eine<br />
Rekristallisation in der Scherebene hervorzurufen. Diese Tatsachen legen nun<br />
nahe, den Prozesskraftgleichungen für das Rührreibschweißen ähnliche Betrachtungen<br />
wie für die Zerspanung zugrunde zu legen.<br />
Span<br />
Werkzeug<br />
Pin<br />
Abbildung 6-8: Vergleich des Rührreibschweißens mit der Zerspanung (nach<br />
NUNES 2006)<br />
Die Zerspankraftgleichungen basieren, wie bereits in Abschnitt 2.6 vorgestellt,<br />
auf dem durch die Spanungsbreite b und die Spanungsdicke h aufgespannten<br />
Spanungsquerschnitt. Dieser wird mit der spezifischen Schnittkraft kc multipliziert.<br />
Dabei kann sich der Spanungsquerschnitt über den Drehwinkel φ, wie z. B.<br />
88<br />
Rührreibschweißen<br />
Scherebene<br />
Zerspanung