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2 Stand von Wissenschaft und Technik<br />

schränken sich BENDZSAK ET AL. (2000) bei der Überprüfung der Simulationsergebnisse<br />

auf den Werkstofffluss und machen keine Angaben über die Leistungsfähigkeit<br />

ihres Modells zur Berechnung von Prozesskräften. CHEN & KOVACEVIC<br />

(2003) entwickelten ein Modell, das auf der klassischen mechanischen Beschreibung<br />

nach Lagrange beruht. Dieses Modell kann aus den entstehenden Spannungen<br />

die Prozesskräfte in Werkzeug-Achsrichtung und senkrecht dazu berechnen.<br />

Durchgeführt wurde dies für verschiedene Drehzahlen und Vorschubgeschwindigkeiten<br />

beim Schweißen einer ausgewählten Aluminiumlegierung. Zur Überprüfung<br />

des Modells wurde an einer Stelle des Versuchsaufbaus eine Kraftmesszelle<br />

integriert und es wurden deren Messwerte mit den Simulationsergebnissen<br />

verglichen. Die Maximalwerte der berechneten und gemessenen Kraftverläufe<br />

stimmen gut überein. Über den kompletten Verlauf treten jedoch teilweise große<br />

Abweichungen auf. COLEGROVE ET AL. (2003) verfolgten einen anderen Ansatz<br />

und entwickelten eine Strömungssimulation. Sie berechneten die Kräfte beim<br />

Rührreibschweißen über die Aufsummierung von Drücken und „viskosen Kräften“.<br />

Dadurch konnten sie einen großen Parameterbereich abbilden sowie die<br />

Abhängigkeiten der Prozesskräfte und des Antriebsmoments von einigen<br />

Schweißparametern qualitativ zufrieden stellend abbilden. Wie bei den meisten<br />

Simulationen in diesem Bereich stimmen die errechneten Kräfte quantitativ jedoch<br />

nicht mit den gemessenen Werten überein. ASSIDI ET AL. (2008) verwendeten<br />

für ihr Simulationsmodell den sog. „Arbitrary-Lagrangian-Eulerian“-Ansatz<br />

(ALE). Dieser verbindet die Beschreibung nach Lagrange aus der Festkörpermechanik<br />

mit der Beschreibung nach Euler aus der Strömungsmechanik. Dies ermöglichte<br />

ihnen neben der Simulation stationärer Zustände auch die Modellierung<br />

von transienten Vorgängen während des Schweißens. So konnten Phänomene<br />

wie das Auftreten von Fehlern und Gratbildung beschrieben werden. Die<br />

Berechnung der Prozesskräfte spielte hauptsächlich bei der Kalibrierung des Modells<br />

eine Rolle. Hierbei wurde der Reibkoeffizient solange verändert, bis die<br />

berechneten Kräfte in Werkzeug- und in Schweißrichtung mit den gemessenen<br />

übereinstimmten.<br />

Neben diesen numerischen Modellen existieren eine Vielzahl von Arbeiten, die<br />

über ausgedehnte Versuchsreihen die Zusammenhänge zwischen den Prozessparametern<br />

und den Prozesskräften herstellen. Erste systematische und umfangreiche<br />

Untersuchungen wurden von JOHNSON (2001) durchgeführt. Er variierte gezielt<br />

eine Vielzahl von Prozess- und Werkzeugparametern und zeichnete sowohl<br />

die Prozesskräfte in Werkzeug- und Vorschubrichtung als auch das Antriebsdrehmoment<br />

der Spindel auf. Aus den Ergebnissen konnte er grobe Regeln zu<br />

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