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7.3 Auslegung und Integration einer Kraftregelung<br />
Um die Aussagekraft der Simulationsergebnisse zu bewerten, wurde ein Vergleich<br />
mit den Ergebnissen einer umfassenden Versuchsreihe durchgeführt. Dabei<br />
erfolgte eine experimentelle Optimierung des Verstärkungsfaktors des Kraftregelkreises<br />
Kk für denselben Schweißparameterbereich und die Aluminiumlegierungen,<br />
die bereits in Abschnitt 5.3 für die experimentelle Betrachtung des Übertragungsverhaltens<br />
während des Schweißprozesses verwendet wurden (GEB-<br />
HARD & ZAEH 2008).<br />
Die Auswertung der Ergebnisse offenbart drei Tatsachen:<br />
Die Annahme derselben Steifigkeit der Prozesszone für alle Schweißparameter<br />
und beide Materialien ist zulässig, da für alle Fälle derselbe optimale<br />
Verstärkungsfaktors des Kraftregelkreises ermittelt wurde.<br />
Der gemessene optimale Verstärkungsfaktors des Kraftregelkreises liegt<br />
mit 0,0002 mm/A 20 % unter dem des simulierten Wertes. Abbildung<br />
7-11 liefert erste Anhaltspunkte für diese Abweichung. So verzeichnet der<br />
Lage-Istwert des Schlittens bei gleichen Strom- und damit Kraftwerten einen<br />
geringeren Anstieg, was darauf hindeutet, dass das Simulationsmodell<br />
eine zu geringe statische Steifigkeit aufweist. Unweigerlich folgt darauf,<br />
dass erst höhere Verstärkungsfaktoren das System zum Überschwingen<br />
bringen. Hier könnte die Tatsache zum Tragen kommen, dass während des<br />
Aufbaus der Simulationsmodelle vor allem Frequenzbereichsmessungen<br />
als Vergleichsdaten herangezogen und die Modelle entsprechend angepasst<br />
und optimiert wurden (siehe Abschnitt 6.4).<br />
Wie in Abbildung 7-11 ebenfalls zu sehen ist, zeigen die gemessenen Verläufe<br />
nicht nur einen niedrigeren optimalen Verstärkungsfaktor, sondern<br />
auch ein anderes globales Einschwingverhalten, was sich in deutlichem<br />
Überschwingen äußert, das teilweise erst nach zwei Perioden auf ausreichend<br />
geringe Werte abklingt. Für dieses Verhalten gibt es eine Reihe<br />
möglicher Erklärungen. Zum einen wurde bei allen im Rahmen dieser Arbeit<br />
erstellten Simulationsmodellen die Reibung vernachlässigt. Gerade im<br />
Bereich sehr niedriger Geschwindigkeiten und nur marginaler Positionsveränderungen<br />
von wenigen tausendstel Millimetern ist der Einfluss der<br />
Reibung nicht zu unterschätzen. So liegen die Reibungskoeffizienten der<br />
verwendeten Wälzführungen zwar deutlich unter denen von Gleitführungen,<br />
die Anfahrreibung, die hauptsächlich durch die Abstreifer verursacht<br />
wird, spielt aber gerade in diesem Betriebsbereich eine größere Rolle<br />
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