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6.3 Empirisches Prozesskraftmodell für das Rührreibschweißen<br />
Die für das Prozesskraftmodell verwendete Geradengleichung wird durch Mittellung<br />
aller Einzelgleichungen über den gesamten Parameterbereich bestimmt. Für<br />
den gezeigten Fall resultiert daraus Gleichung 6-18:<br />
F x0 = 1,51<br />
N<br />
mm/min<br />
113<br />
· v + 541 N (6-18)<br />
Für alle Variablen außer Fz0 konnte ein solcher Sachverhalt identifiziert werden.<br />
Die Abhängigkeit konnte demnach jeweils auf einen Schweißparameter reduziert<br />
werden. Eine Auswertung dieser Zusammenhänge durch die Regressionsanalyse<br />
liefert naturgemäß Ergebnisse, die auch den Einfluss mehrerer Schweißparameter<br />
und deren Wechselwirkungen untereinander beschreiben können. Diese Einflüsse<br />
können meist durch bloße Betrachtung der Versuchsergebnisse nicht identifiziert<br />
werden. Obwohl dieses Vorgehen Vorteile bietet, wurde es nicht angewendet, da<br />
die resultierenden Regressionspolynome den einfachen und meist eingängigen<br />
Charakter der Ergebnisse verhindern würden. Die Abbildung durch ein Regressionspolynom<br />
erhöht die Anzahl der Koeffizienten für das Prozessmodell erheblich.<br />
Eine gute Vergleichbarkeit zwischen den Ergebnissen der beiden betrachteten<br />
Legierungen wäre dadurch nicht gegeben und die spätere Modellierung (siehe<br />
Abschnitt 7.2) deutlich komplexer. Zusätzlich dazu entfalten sich die Vorteile der<br />
Regressionsanalyse erst bei Anwendung der statistischen Versuchsplanung (siehe<br />
auch Abschnitt 2.5.5) richtig. Wie bereits in Abschnitt 6.3.2 erläutert, wurde auf<br />
diese für die Entwicklung des empirischen Prozesskraftmodells verzichtet.<br />
Neben der Abhängigkeit von nur einem Schweißparameter, der für die meisten<br />
Variablen zutrifft, kommt es beim Mittelwert der Anpresskraft Fz0 zu einer Abhängigkeit<br />
von zwei Schweißparametern (siehe Abbildung 6-28). Deutlich ist<br />
hier zu erkennen, dass ein linearer Zusammenhang zwischen der Anpresskraft<br />
und der tatsächlichen Eintauchtiefe herrscht. Zusätzlich dazu steigt die Kraft aber<br />
auch mit zunehmendem Vorschub an. Die Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit<br />
hat bei gleichem Vorschub keinen nennenswerten Einfluss. Vereinfachend<br />
für das Prozesskraftmodell kommt hinzu, dass die Einflüsse des Vorschubs und<br />
der tatsächlichen Eintauchtiefe unabhängig voneinander wirken.