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8.2 Ausblick<br />
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8.2 Ausblick<br />
Wie in Abschnitt 8.1 beschrieben, behandelt die vorliegende Arbeit vor allem die<br />
Charakterisierung und Modellierung der Prozesskräfte des Rührreibschweißens<br />
und deren Wechselwirkung mit der verwendeten Anlage. Die Ergebnisse auf diesen<br />
Gebieten stellen Fortschritte für das Verständnis dieses Fügeprozesses dar.<br />
Gleichzeitig werfen sie jedoch auch neue Fragen auf und machen kommende<br />
Herausforderungen sichtbar.<br />
Im Bereich der Modellierung der Prozesskraftverläufe des Prozesses kann demnach<br />
diese Arbeit als ein weiterer Schritt zu einem fundierten Prozessverständnis<br />
gesehen werden. Obwohl wichtige Fragestellungen, wie die grundsätzliche Ausprägung<br />
und Entstehung der Prozesskraftverläufe, beantwortet werden konnten,<br />
bedarf es noch der Erweiterung der Ergebnisse jenseits der getroffenen Vereinfachungen.<br />
Hier sind z. B. Untersuchungen für komplexe Werkzeugformen zu<br />
nennen. Auch die Berücksichtigung nicht konstanter Materialkennwerte in der<br />
Prozesszone und der Transfer der Ergebnisse auf andere Werkstoffgruppen lassen<br />
noch Raum für kommende Forschungsarbeiten. Die große Vielfalt verschiedener<br />
Untersuchungen auf dem Gebiet des Rührreibschweißens stellt hier jedoch<br />
Fluch und Segen zugleich dar. So ist die Wirksamkeit vieler Untersuchungsmethoden<br />
und Vorgehensweisen zwar durch zahlreiche Veröffentlichungen gut dokumentiert,<br />
standardisierte Versuchsbedingungen (im Hinblick auf Werkzeuggeometrie,<br />
Versuchsparameter, Spanntechnik, Anlagentechnik, Werkstoffe etc.)<br />
sind jedoch nahezu an keiner Stelle gegeben. Dies erschwert die Übertragung<br />
und Abgrenzung von Versuchsergebnissen immens.<br />
Die in dieser Arbeit beschriebenen Untersuchungen im Bereich der Wechselwirkungen<br />
von Maschine und Prozess eröffnen ein gänzlich neues Arbeitsgebiet im<br />
Bereich des Rührreibschweißens. Vor allem im Vergleich mit industriell bewährten<br />
Fertigungsverfahren, wie z. B. der Zerspanung, zeigt sich die relative Neuheit<br />
des Verfahrens. Modellvorstellungen, die die Wechselwirkungen zwischen Prozess<br />
und Maschine beschreiben, werden im Bereich der Zerspanung bereits seit<br />
Jahrzehnten erforscht. Bestimmte Instabilitätserscheinungen können seit langem<br />
relativ zuverlässig erkannt, charakterisiert und in gewissen Grenzen vorausberechnet<br />
werden. Für das Rührreibschweißen existieren entsprechende Vorstellungen<br />
nicht. Verständlicherweise konzentrierten sich bis dato viele Forschungsarbeiten<br />
darauf, die Einsatzgrenzen des Verfahrens kontinuierlich auszuweiten<br />
(siehe auch Abschnitt 2.2 und Abschnitt 2.3). Der stetig ansteigende Einsatz des<br />
Rührreibschweißens in der industriellen Fertigung, vor allem bei kritischen und