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6.3 Empirisches Prozesskraftmodell für das Rührreibschweißen<br />
se Betrachtungen vor allem für die Beurteilung des Stabilitätsverhaltens von Maschinen.<br />
Im Folgenden soll nun ein empirisches Prozesskraftmodell für den<br />
Rührreibschweißprozess entwickelt werden, das die dynamischen Anteile der in<br />
Abschnitt 5.2 und Abschnitt 6.2 beschriebenen Kraftverläufe enthält und analog<br />
zu den Modellen der Zerspanprozesse auf die beschriebene Art mit den Maschinenmodellen<br />
gekoppelt werden kann. Damit sollen die beim Schweißen resultierenden<br />
dynamischen Maschinenbelastungen über einen großen Parameterbereich<br />
abgebildet werden (siehe Abschnitt 7.2). Dafür werden zuerst die das Prozesskraftmodell<br />
beeinflussenden Parameter festgelegt, die Randbedingungen definiert<br />
und die Versuchsplanung und -durchführung erläutert. Anschließend werden aus<br />
den Versuchsergebnissen formelmäßige Zusammenhänge zwischen den Prozesskräften<br />
und den ausgewählten Parametern abgeleitet, die für das in dieser Arbeit<br />
verwendete Werkzeug (siehe Abbildung 5-5) gelten.<br />
6.3.2 Versuchsplanung und -durchführung<br />
Der Prozess des Rührreibschweißens wird von einer Vielzahl von Parametern<br />
beeinflusst. Neben den Schweißparametern, die vor jedem Schweißvorgang vorgegeben<br />
werden, zählen hierzu auch die Werkzeuggeometrie, der zu schweißende<br />
Werkstoff und z. B. die Aufspannvorrichtung. Für die bereits geschilderten<br />
dynamischen Betrachtungen und damit für die Erstellung des Prozesskraftmodells<br />
kommen nur die Schweißparameter in Frage, da nur sie direkt von den Maschinenschwingungen<br />
während des Prozesses beeinflusst werden. Die Werkzeuggeometrie<br />
ist festgelegt und wird nicht variiert. Die mathematische Beschreibung<br />
des Strukturverhaltens der Maschine stellt als Ausgangsgrößen Positionen,<br />
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen zur Verfügung (siehe Abschnitt<br />
4.3.6). Als Schweißparameter sind vor allem die Eintauchtiefe der Werkzeugschulter,<br />
die Vorschubgeschwindigkeit, die Werkzeugdrehzahl, der Anstellwinkel<br />
des Werkzeugs und die Anpresskraft (im Falle des kraftgeregelten<br />
Schweißbetriebes) zu nennen. Für den Fall, dass die Ausgangsgrößen des Maschinenmodells<br />
mit diesen Schweißparametern zusammenfallen bzw. diese direkt<br />
beeinflussen, kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Maschine und Prozess.<br />
Beispielsweise wirkt die Maschinenschwingung in Schweißrichtung (x-<br />
Richtung) an der Schweißstelle direkt auf die Vorschubgeschwindigkeit zurück.<br />
Die Lageschwingung in Werkzeug-Achsrichtung (z-Richtung) überlagert sich der<br />
Eintauchtiefe der Werkzeugschulter. Damit wirken die Maschinenschwingungen<br />
maßgeblich auf zwei Schweißparameter zurück, die deshalb als Einflussfaktoren<br />
im dynamischen Prozesskraftmodell berücksichtigt werden müssen.<br />
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