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4.1 Allgemeines<br />
4 Grundlagen der Vermessung und Modellierung von<br />
Werkzeugmaschinen<br />
4.1 Allgemeines<br />
Das vorliegende Kapitel gibt einen Überblick über die heute gängigen Werkzeuge<br />
zur Vermessung und Modellierung des statischen und dynamischen Verhaltens<br />
von Werkzeugmaschinen. Nach einer kurzen Einführung zu deren Aufbau<br />
und Funktionsweise wird beschrieben, mit welchen Methoden die verschiedenen<br />
Komponenten in Simulationsmodellen abgebildet werden können. Dabei wird<br />
sowohl auf die mechanische Struktur als auch auf die Antriebs- und Regelsysteme<br />
eingegangen. Im Anschluss wir erläutert, wie das dynamische Verhalten von<br />
Werkzeugmaschinen messtechnisch erfasst werden kann.<br />
4.2 Aufbau und Funktionsweise von Werkzeugmaschinen<br />
Abbildung 4-1 zeigt den prinzipiellen Aufbau von Werkzeugmaschinen am Beispiel<br />
eines Horizontal-Bearbeitungszentrums mit vier Vorschubachsen. Das Maschinengestell,<br />
das aus Maschinenbett und Aufbauten, wie z. B. dem Maschinenständer,<br />
besteht, stellt das Grundgerüst dar. Es nimmt die Bearbeitungskräfte auf,<br />
sichert die Lage der einzelnen Baugruppen zueinander und legt die kinematischen<br />
Randbedingungen der Werkzeugmaschine fest. Baugruppen können mithilfe<br />
von Vorschubantrieben über Führungen relativ zueinander entlang der Maschinenachsen<br />
bewegt werden.<br />
Abbildung 4-2 zeigt den schematischen Aufbau eines CNC-gesteuerten, elektromechanischen<br />
Vorschubantriebs. Die vom Bediener in einem NC-Programm<br />
spezifizierten Verfahrbewegungen werden vom Interpolator der NC-Steuerung in<br />
Sollwertvorgaben für die Maschinenachsen umgesetzt. Für jede Achse bedeutet<br />
dies die Vorgabe des zeitlichen Verlaufs des Lage-Sollwertes. Die Antriebsregler<br />
der Achsen setzen diese <strong>Info</strong>rmationen in Sollgrößen für die Vorschubmotoren<br />
um, die ein Drehmoment erzeugen, das über mechanische Übertragungselemente<br />
in die Vorschubkraft umgesetzt wird. Die Wandlung des vom Motor erzeugten<br />
Drehmoments in die Vorschubkraft erfolgt meist über einen Kugelgewindetrieb,<br />
bestehend aus Kugelgewindespindel und einer an der zu bewegenden Baugruppe<br />
befestigten Kugelgewindemutter.