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5 Verhalten von Werkzeugmaschinen beim Rührreibschweißen<br />

Rührreibschweißen kann demnach als beherrschbar angesehen werden und spielt<br />

hauptsächlich bei der Entwicklung und Beurteilung der Eignung von Maschinen<br />

zum Rührreibschweißen eine Rolle. Das dynamische Verhalten von Maschinen<br />

während des Schweißvorgangs ist, wie bereits in Kapitel 2 erläutert, noch wenig<br />

beleuchtet. Beeinflusst wird dieses Verhalten vor allem durch die dynamischen<br />

Anteile der Prozesskräfte, die im Folgenden näher untersucht werden.<br />

5.2 Prozesskräfte beim Rührreibschweißen im Vergleich zum<br />

Fräsen<br />

Zur näheren Charakterisierung der Prozesskräfte beim Rührreibschweißen werden<br />

diesen Kraftverläufe gegenübergestellt, die bei der Zerspanung auftreten.<br />

Dadurch lassen sich die Belastungen mit denen eines Fertigungsprozesses vergleichen,<br />

für den das untersuchte Bearbeitungszentrum entwickelt wurde. Abbildung<br />

5-4 und Abbildung 5-6 zeigen typische Prozesskraftverläufe beim Fräsen<br />

und beim Rührreibschweißen. Aufgezeichnet wurden die Verläufe mit einer<br />

Kraftmessplattform, die für beide Verfahren als Werkstückträger diente. Für die<br />

Versuche wurde ein Messerkopf mit einem Durchmesser von 32 mm und drei<br />

Schneiden eingesetzt und es wurde eine Nut von 1 mm Tiefe in einen Stahlblock<br />

gefräst. Wie Abbildung 5-4 zeigt, hat dies in allen Achsrichtungen einen Kraftverlauf<br />

zur Folge, der durch viele Kraftspitzen gekennzeichnet ist. Speziell in<br />

(Fx) und quer (Fy) zur Vorschubrichtung sind die Umdrehungen des Werkzeugs<br />

(Zeit pro Umdrehung = 0,0353 s) und die einzelnen Zahneintritte in das Bauteil<br />

(Zeit pro Zahneintritt = 0,0118 s) deutlich zu erkennen. Dies ist auch im Frequenzspektrum<br />

eindeutig festzustellen (Frequenz der Werkzeugdrehzahl =<br />

28,33 Hz, Zahneintrittsfrequenz = 85 Hz).<br />

Im Gegensatz zu den Werkzeugen zur Fräsbearbeitung existieren bei den meisten<br />

Werkzeugen zum Rührreibschweißen keine scharfen oder geschliffenen Schneiden.<br />

Die Grundform der meisten Werkzeugpins ist zylindrisch oder konisch und<br />

i. A. lediglich mit einem Gewinde profiliert, das den Werkstofffluss in der Rührzone<br />

positiv beeinflussen soll. Das für diese Arbeit verwendete Werkzeug besitzt<br />

einen konischen Pin (Kegelwinkel = 30 Grad) mit rundem Querschnitt und Gewinde.<br />

Zusätzlich wurden durch eine Schleifbearbeitung zwei gegenüberliegende<br />

Abflachungen erzeugt. Das Werkzeug besitzt eine abgerundete Schulter (Durchmesser<br />

= 14 mm, Kantenradius = 2 mm) und ist deshalb auch für das Schweißen<br />

ohne Anstellwinkel nutzbar (siehe Abbildung 5-5).<br />

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