1996_Moreau.pdf

Die Dauer der Untersuchung wird von vielen Beobachtern als zu lange und zu
anstrengend bewertet. In den Notizen finden sich Vorschläge, nur 5 Szenen mit
anschließender Pause durchzugehen oder einen Teil des Ratings ganz wegzulassen.
Das Training wird ebenfalls als "zeitraubend", "ermüdend" von manchen auch als
"langweilig", "überflüssig" oder "anstrengend" empfunden.
Auch zum Rating selbst werden Bemerkungen gemacht:
Einige Rater notieren oder bemerken mündlich, daß es ihnen schwer fällt, "objektiv" zu
bleiben und sich nur auf beobachtbares Verhalten zu beschränken. Andere glauben,
daß ihre Urteile stark von der Tagesform abhängen.
Die eindeutige Zuordnung zu einer Ausprägung macht anderen Ratern mehr Probleme,
da Verhalten beobachtet wird, das "sowohl - als auch" einzuordnen ist. Teilweise
erfassen die Items statische Merkmale, andere eher Verlaufsmerkmale.
Für einzelne Rater enthalten manche Begriffe (z.B. "gehemmt") zu starke Wertungen,
andere widersprechen dieser Einschätzung oder sie erleben Richtung und Art der
Wertung anders.
Irritationen gibt es auch bei den in Klammern gesetzten Adjektiven, die zur
Verdeutlichung der Abstufungen in den Ratingbögen hinzugefügt sind. Für manche
Beobachter sind diese Adjektive stimmig, für andere nicht.
Einige Beobachter fühlen sich bei der Beurteilung der Duoszenen irritiert, weil sie den
gesamten Verlauf des Spieles nicht kennen und stattdessen nur einen kurzen Ausschnitt
beurteilen sollen. Besonders hinsichtlich der Beurteilung der Items "DO=Dominanz" und
"AT=Autonomie" wird dies als Nachteil erlebt.
Zu einzelnen Items der Ausdrucksskala sind folgende Randbemerkungen zu
berichten:
Zum Item "FG=Formgestaltung", operationalisiert durch "Zusammensetzung von
Einzeltönen zu komplexeren Formen", wird angemerkt, daß die
Einschätzungsmöglichkeit doch sehr instrumentenabhängig ist. Teilweise wird nicht oder
erst nach Rückfragen verstanden, daß unter diesem Item nicht nur melodische, sondern
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