08.06.2013 Aufrufe

1996_Moreau.pdf

1996_Moreau.pdf

1996_Moreau.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Insgesamt können bessere Übereinstimmungswerte möglicherweise dadurch erhalten<br />

werden, daß die Items statt nach übergeordneten Faktoren nach den eben diskutierten<br />

Merkmalsklassen "beobachtbares Verhalten", "strukturelle musikalische Aspekte" und<br />

"subjektiver Eindruck" angeordnet werden. Dabei können die Rater jedesmal eine<br />

gesonderte Instruktion erhalten, worauf sie mit welchem Blickwinkel zu achten haben.<br />

6.2.3. fehlende Aspekte<br />

Ein Vergleich zu den bestehenden Musiktherapie-Skalen wirft auch die Frage auf,<br />

welche Aspekte in der vorliegenden Skala fehlen. Es wurde bereits erwähnt, daß die<br />

Skala MAKS im Vergleich zu anderen Skalen die differenzierteste Faktorenstruktur und<br />

die vielfältigsten Merkmalskategorien (Verhaltens- merkmale, formale und strukturelle<br />

Musikmerkmale sowie Eindrucksqualitäten) beinhaltet. Dennoch dürfen die<br />

Einsatzmöglichkeiten der Skala MAKS nicht überschätzt werden.<br />

Ein Mangel ist, daß die Skala in der Kodierung der Duoszenen jeweils nur einen Spieler<br />

berücksichtigt. Denkbar ist zwar eine parallele Auswertung beider Spieler, doch wird mit<br />

der Skala nicht die gemeinsame Musik als Ganzes oder "gemeinsames Werk"<br />

(WEYMANN 1990, S.60) erfaßt, wie dies z.B. beim MUSIKOS geschieht (mündliche<br />

Mitteilung, VANGER 1994). Die Skala fußt damit auf dem traditionellen medizinischen<br />

Verständnis von Diagnostik als einem vom Untersucher relativ unabhängigen<br />

Beurteilungsprozeß. Entsprechend ist der Interpretationsspielraum der mittels der Skala<br />

gewonnenen Ergebnisse auf die typischen Verhaltensausprägungen des Klienten<br />

ausgerichtet und daher einseitig. So läßt sich mit der Skala auch weniger der<br />

Therapieprozeß als solches beschreiben. Vielmehr läßt sich mit der Skala das Ergebnis<br />

der Therapie im Hinblick auf den Klienten und die Veränderungen seines (Spiel-<br />

)Verhaltens charakterisieren. Die Skala ist damit nicht für die Prozeßforschung an sich<br />

geeignet, sondern ein diagnostisches Mittel, das der out-come-Forschung zukommen<br />

kann.<br />

137

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!