1996_Moreau.pdf
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Die Güte einer Skala wird schließlich eingeschätzt anhand verschiedener Kriterien der<br />
klassischen Testtheorie. Zu den Hauptkriterien gehören nach FISSENI (1990, S.53):<br />
1. Standardisierung oder Objektivität;<br />
2. Meßpräzision oder Reliabilität;<br />
3. Merkmalssättigung oder Validität.<br />
Hinzu kommen folgende Zusatzkriterien<br />
4. Normiertheit oder der Bezug zu einer bestimmten Population;<br />
5. Ökonomie in Material- und Zeitaufwand;<br />
6. Nützlichkeit für Praxis und Forschung;<br />
7. Vergleichbarkeit in Bezug auf andere Verfahren;<br />
sowie nach FISSENI (1990, S.43f) und FRIEDRICHS (1990, S.102)<br />
8. Konsistenz und Homogenität.<br />
Im folgenden sind die Hauptkriterien ausgeführt und diskutiert<br />
ad 1. Die Objektivität einer Skala gibt Auskunft darüber, wie "eindeutig quantifiziert wird"<br />
(Auswertungsobjektivität), inwieweit "in der diagnostischen Situation die<br />
Standardisierung des Tests gelingt" (Durchführungsobjektivität) oder inwieweit die<br />
Testergebnisse vom Anwender unabhängig sind (Interpretationsob- jektivität) (FISSENI<br />
1990, S.54; siehe auch BORTZ 1984, S.135). Zu einer besseren Objektivität trägt nach<br />
FISSENI (1990, S.159f) die Beobachterschulung bei. BORTZ (1984, S.135) ergänzt,<br />
daß die Durchführungsobjektivität durch eine gute Testinstruktion verbessert werden<br />
kann. Die Auswertungsobjektivität wird durch eine eindeutige Itemformulierung, die auch<br />
die "Art der Itembeantwortung [...] sowie die Antwortbewertung (welche Antworten sind<br />
für das untersuchte Merkmal indikativ) eindeutig vorschreibt". Die<br />
Interpretationsobjektivität ist gegeben, "wenn dasTestergebnis direkt der Ausprägung<br />
des untersuchten Merkmals entspricht". Dies ist bei projektiven Verfahren, die eine<br />
subjektive Deutung verlangen, schwieriger zu erreichen. LIENERT (1989, S.13) hält die<br />
Standardisierung der Untersuchungssituation ebenfalls für eine Voraussetzung einer<br />
hinreichenden Objektivität.<br />
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