1996_Moreau.pdf

Für den Fall, daß die niedrigen Übereinstimmungsmaße durch technische Mängel der
Aufnahmen (Punkt a) verursacht werden, müssen die technisch mangelhaften Szenen
aus den weiteren Berechnungen ausgeschlossen werden. Eine Kontrolle der
Videoqualität in der Tabelle im Anhang (Tab. 10) zeigt aber, daß eine schlechte
Videoqualität bei den Szenen mit geringer Interrater-Übereinstimmung nicht
durchgängig festzustellen ist. Bei diesen Szenen ist auch eine besonders schwere
Psychopathologie der Spieler (Punkt b) zu eindeutig festzustellen. Es müssen also
andere Faktoren (z.B. untersuchungstechnische Faktoren, Punkt c) für die niedrigen
Übereinstimmungsmaße verantwortlich sein. Weitere Berechnungen (unter Abschnitt
5.1.3.) können darüber Aufschluß geben.
5 . 1 . 3 . V e r g l e i c h d e r R e i h e n f o l g e e f f e k t e i n d e n
Videoversionen A und B
Vergleicht man für den 1. Meßzeitpunkt die mittleren Rater-Übereinstimmungen pro
Szene für die Videoversionen A und B getrennt, so ergibt sich kein eindeutiger
Reihenfolgeeffekt. Dieser müßte sich in der Graphik (Abb. 5 a und b) durch steigende
mittlere Korrelationsmaße zwischen Szene A1 und Szene A10 unter der Version A, bzw.
zwischen Szene B1 und B5 (den letzten 5 Szenen), B6 und B10 (den ersten 5 Szenen)
unter der Version B andeuten.
Stattdessen aber zeigt sich in der Graphik (siehe Abb. 5 a und b) ein fast identischer,
wellenförmiger Verlauf sowohl bei den Solo- als auch bei den Duoszenen. Wäre dieser
Verlauf zwischen Szene A1 bis A10 und B1 bis B10 identisch, so könnte man
Aufmerksamkeitsschwankungen beim Rating für die Unterschiede zwischen den Szenen
verantwortlich machen. Da die Kurven aber unabhängig von der Videoversion beinahe
gleichartig sind, liegt die Vermutung nahe, daß weitere, hier nicht genauer zu
bestimmende Faktoren für die Unterschiede in den Interrater-Korrelationen zwischen
den einzelnen Szenen verantwortlich sind.
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