1996_Moreau.pdf
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Bereich zur Registrierung problematischer Verhaltensweisen und deren<br />
Bedingungsvariablen unersetzbar, weshalb sie auch für den Forschungskomplex der<br />
Musiktherapie als bestmögliche Methode in Frage kommen.<br />
2.2.2. wissenschaftliche Beobachtungsverfahren<br />
Von den bei FISSENI (1990), FASSNACHT (1979), BORTZ (1984), FRIEDRICHS<br />
(1990) beschriebenen Beobachtungsverfahren ist für wissenschaftliche Zwecke die<br />
systematische (standardisierte, kontrollierte), nicht-teilnehmende, verdeckte<br />
Beobachtung vorzuziehen, da sie "Verlauf und Bereich der Beobachtung, [...] das<br />
Spektrum der Gegenstände, die beobachtet werden sollen, ebenso wie die Art der<br />
Wahrnehmung [...und...] die Prozedur der Auswertung" (FISSENI 1990, S.151) klar<br />
definiert und eine "Trennung von Forscher und Beobachter" (FRIEDRICHS 1990, S.274)<br />
vorgibt.<br />
Die Nicht-Teilnahme des Beobachters läßt sich nicht in allen diagnostischen Situationen<br />
realisieren. Strenggenommen ist hier zwischen Anwesenheit und Nicht-Teilnahme zu<br />
unterscheiden. BOUCHARD (1976, S.385f) differenziert nach Art der Täuschung und<br />
Teilnahme zwischen "complete participant", "participant as observer", "observer as<br />
participant" und "complete observation". Die pure Anwesenheit eines Beobachters ist<br />
der niedrigste Grad von Teilnahme und auch relativ einfach zu erreichen; schwieriger<br />
schätzt FRIEDRICHS (1990, S.283) es ein, daß der Beobachter sich dauerhaft der<br />
Aufforderung zur Interaktion entzieht. GOODE & HATT (1952, S.122) erklären dies<br />
damit, daß wir "keine verbindlichen Beziehungsmuster oder Rollen für ein Nicht-Mitglied<br />
[haben], das ständig anwesend ist, aber niemals teilnimmt". Der verzerrende Einfluß der<br />
Anwesenheit des Beobachters ist aber nach FRIEDRICHS (1990, S.283) "umso<br />
niedriger, je geringer und unspezifischer die Interaktionserwartungen [an den<br />
Untersucher sind...], je mehr [die Beobachteten...] mit sich beschäftigt sind [...und...] je<br />
besser die Begründung für die Nicht-Teilnahme ist".<br />
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