1996_Moreau.pdf
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und welche sie verneint hat. Eine derartige Skala ist eindimensional und trägt die<br />
Annahme, daß sich sowohl Items wie Personen auf einem gemeinsamen Kontinuum<br />
gemäß einer Rangordnung abbilden lassen. Die Items haben eine monotone Funktion.<br />
Die Erstellung dieser Skala ist recht aufwendig; die letztliche Anordnung ist nach<br />
FRIEDRICHS (1990, S.183) "nicht frei von Willkür". Die meisten gebräuchlichen<br />
Guttman-Skalen haben etwa 10 Items. Mit der Zahl der Items wächst zwar die<br />
Differenziertheit, gleichzeitig aber auch die Zahl der nicht mit dem Modell zu<br />
vereinbarenden Antwortmuster.<br />
4. Die Methode des Paarvergleichs ist ein weiteres Verfahren, eine Skala zu<br />
konstruieren. Dabei wird jedes Item mit einem anderen verglichen, woraus sich eine<br />
Rangfolge ergibt, die allerdings nicht transitiv ist. Derartige Skalen lassen sich nur für<br />
sehr weniger Items bilden.<br />
5. Eindrucksdifferentiale wie das OSGOOD'sche Polaritätsprofil oder semantische<br />
Differential (SD) ist eine Methode, "um die semantische Bedeutung von Objekten<br />
(Personen, Wörter, Gegenstände) anhand von Assoziationen zu messen"<br />
(FRIEDRICHS 1990, S.184). Beim semantischen Differential wird eine Reihe von<br />
Adjektiven oder Substantiven mit einer Ratingskala versehen. Polaritätsprofile bestehen<br />
aus Gegensatzpaaren, die einander gegenübergestellt ebenfalls mit einer Ratingskala<br />
verbunden sind. Die Skala schließt die Annahme ein, daß zwischen den Punkten des<br />
Kontinuums gleiche Abstände (mit einem Mittelpunkt) bestehen (Intervallskalen-Niveau).<br />
Probleme bei der Konstruktion bereitet das Auffinden von Gegensatzpaaren. Diese<br />
müssen erstens von wirklich allen Personen als Gegensatzpaare verstanden werden,<br />
und sie dürfen zweitens nicht zu extreme oder negative Bedeutungen enthalten, da die<br />
Versuchspersonen sonst zu sehr der Gefahr der Tendenz zur Mitte ausgesetzt sind. Die<br />
Anwendung einer derartigen Skala erlaubt die Erstellung typischer Profile sowie die<br />
Prüfung von Ähnlichkeiten zwischen verschiedenen Profilen (vgl. auch Abschnitt 2.1.5.).<br />
2.3.5. Gütekriterien bei der Skalenkonstruktion<br />
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