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unterstreichen die Empfehlung FIEGUTHs (1977, zit. in GREVE & WENTURA 1991,<br />

S.73), daß Trainer und Forscher nicht identisch sein sollten.<br />

In der vorliegenden Untersuchung konnte ein Beobachtertraining nur in verkürzter Form<br />

durchgeführt werden. Auch die Trennung von Trainer und Forscher konnte nicht<br />

berücksichtigt werden. Deshalb wurde zumindest versucht, bei der Auswahl der<br />

Beobachter auf Experten zurückzugreifen, die durch ihre Ausbildung als geschulte<br />

Beobachter einzustufen sind.<br />

2.2.6. Zum Problem der Beobachtungs-Einheit<br />

Bei der Wahl der Beobachtungseinheit wird festgelegt, was genau wann und wie lange<br />

beobachtet werden soll. Nach FISSENI (1990, S.145ff) gehört dies zu den ersten<br />

Aufgaben im zeitlichen Beobachtungsprozeß, wobei es gilt, "relevante<br />

Verhaltensweisen" auszusuchen. Es geht also um "Gliederung des Geschehens in<br />

sinnvolle Einheiten" (GREVE & WENTURA 1991, S.77). FASSNACHT (1979, S.72)<br />

nennt diesen Schritt die "Auflösung - die Differenzierung oder Verschmelzung - von<br />

Wahrnehmung in Wahrnehmungseinheiten". Seiner Meinung nach sind damit wichtige<br />

Aspekte impliziert: "Die alles bestimmende Entscheidung der Einheitenbildung ist<br />

insofern von großer Bedeutung, als durch sie mögliche Aussagen über ein Sachgebiet<br />

im Prinzip festgelegt, bevor sie überhaupt gefunden worden sind. Indem wir uns für<br />

bestimmte Einheiten entscheiden, sind die Grenzen für eventuell zu findende<br />

Gesetzmäßigkeiten abgesteckt. Über solcherart bestimmte Grenzen hinaus ist nichts<br />

entdeckbar oder konstruierbar, selbst wenn es etwas zu entdecken oder zu konstruieren<br />

gäbe. Die Einheit definiert sozusagen die erkenntnistheoretische Reichweite möglicher<br />

Aussagen und läßt nur Gesetzmäßigkeiten zu, die von ihr abgedeckt werden."<br />

Unter dem inhaltlichen Gesichtspunkt (Validität) stellt sich die Frage, inwieweit der<br />

Ausschnitt aus dem Verhaltenskontinuum einer Person für diese Person repräsentativ<br />

ist und inwieweit aus diesem Ausschnitt auch Implikationen auf stabilere<br />

Persönlichkeitsaspekte zulässig sind. FRIEDRICHS (1990, S. 282) führt dazu aus, "die<br />

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