1996_Moreau.pdf

welche Ausprägung pro Item anzukreuzen ist. Bei Unklarheiten begründet die
Untersuchungsleiterin die Kodierung. Dabei sind unter anderem folgende Hinweise
hilfreich:
→ Es ist jeweils das vorherrschende, nicht das mildeste oder strengste Item
anzukreuzen.
→ Als Maßstab ist das Verhalten eines gesunden, musikalisch nicht versierten
Jugendlichen vorzustellen, anstatt von Erfahrungen mit dem eigenen Klientel
auszugehen.
→ Der Rater soll sich immer wieder die vorgegebenen Operationalisierung der
Begriffe vergegenwärtigen, anstatt eigene Begriffsbestimmungen einschleichen
zu lassen.
→ Es gilt, sich streng am beobachteten Verhalten zu orientieren anstatt
Vermutungen oder Interpretationen nachzugehen.
Bis zu diesem Punkt nimmt das Rating etwa 45 Minuten in Anspruch. Es können dann
weitere Fragen geklärt und Unklarheiten beseitigt werden.
5. Erneute Instruktion und Vorbereitung auf das Rating der 10 Soloszenen.
Wenn alle Fragen geklärt sind, werden die Rater aufgefordert, ihre Sitzposition erneut zu
überprüfen (gute Sicht zum Video, genügend Platz und Abstand zum Nachbarn,
bequeme Position und Haltung, funktionierendes Schreibwerkzeug, ausreichend Licht).
Sie werden darauf hingewiesen, sich auf ihre eigene Wahrnehmung zu verlassen und im
Dienste reliabler Daten nicht beim Nachbarn abzuschreiben. Erneut werden sie an die
Instruktion und die wichtigsten Anmerkungen (siehe Beobachtertraining) erinnert. Die
Untersuchungsleiterin vergewissert sich abschließend, daß keine offenen Fragen mehr
anstehen.
6. Rating der Soloszenen, Notizen zum Untersuchungsablauf.
Nach dieser Überleitung kann das eigentliche Rating zur Datengewinnung stattfinden.
Jede Soloszene wird zweimal hintereinander dargeboten. Das Band wird dann für die
Kodierung angehalten, bis alle Rater ihre Kodierung vorgenommen haben. Das Rating
aller 10 Soloszenen dauert etwa 30 Minuten.
Die Untersuchungsleiterin nutzt diese Zeit neben der Bedienung des Videos, um sich
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