1996_Moreau.pdf

Aus dem empirisch gewonnenen Itemsatz und der Entscheidung für eine 7-stufige Skala
wird in einem nächsten Schritt eine vorläufige Skalenfassung erarbeitet. Die Aufgabe
besteht darin, die ausgewählten Verhaltensaspekte eindeutig und verständlich zu
operationalisieren und diese Operationalisierung an möglichst wahrnehmbaren
Verhaltensaspekten (vgl. FASSNACHT 1979, S.166) zu orientieren. Gemäß der
Forderung nach Eindimensionalität (vgl. BORTZ 1984, S.149f und FRIEDRICHS 1990,
S.164) soll außerdem jedes Item auf möglichst nur einen beobachtbaren
Verhaltensaspekt (vgl. FASSNACHT 1979, S.166 und FRIEDRICHS 1990, S.275)
beschränkt bleiben.
Es wird bewußt auf eine synthetische Definition der Begriffe (vgl. FRIEDRICHS 1990,
S.75f) verzichtet. Stattdessen wird angestrebt, dem Sprachschatz der
musiktherapeutischen Praxis gerecht zu werden (vgl. Abschnitt 2.1.5. und 2.3.2.). Bei
der dimensionalen Abstufung der einzelnen Items wird versucht, der Forderung nach
Gleichabständigkeit der Stufen (vgl. BORTZ 1984, S.119) Rechnung zu tragen. Trotz
dieser Bemühungen sind besonders an den Rändern der Skala "Brüche" unvermeidlich.
Dies kann darin begründet sein, daß extrem abweichendes Verhalten gegenüber
gesundem oder leicht abweichendem Verhalten tatsächlich eine andere Qualität besitzt.
Dies stellt das Konzept eines geradlinigen Verhaltenskontinuums in Frage (vgl.
FASSNACHT 1979, S.128).
Erneut wird die vorläufige Skala auf Vollständigkeit und ausreichende Bandbreite
überprüft. Diese Überprüfung wird anhand der Protokolle von etwa 300 Einzeltherapie-
Stunden mit insgesamt 34 jugendlichen PatientInnen unterschiedlichster Störungsbilder
und einer Altersspanne zwischen 12 und 20 Jahren vorgenommen. Außerdem gehen
die Erfahrungen der Mitglieder des kinder- und jugendpsychiatrischen Arbeitskreises
Bayern mit ein.
Die erste Fassung der Skala und die Operationalisierung ihrer Items befinden sich im
Anhang (17 - 21) dieser Arbeit.
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