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läßt sich aus diesem diagnostischen Material Bedeutung gewinnen? Und welches sind<br />

die musikalischen Elemente, die "der Natur der Gefühle" (LANGER 1979, zit. in<br />

WEYMANN 1990, S.53) so nahe kommen?<br />

2.1.3. Die Bedeutung musikalischer Parameter für Ausdruck<br />

und Kommunikation<br />

Die Bedeutung des musikalischen Materials jener "Therapiemusik" zu entschlüsseln,<br />

führt uns in noch relativ spekulative Sphären der Musiktherapie und Musikpsychologie:<br />

ORFF (1984) wie HEGI (1986) erschließen sich die Bedeutung musikalischer Elemente<br />

über semantische Herleitungen, sinnliche Erfahrungen, symbolische Einordnungen und<br />

belegen diese mit Beispielen aus ihrer reichhaltigen musiktherapeutischen Praxis.<br />

Beispielhaft sei an dieser Stelle HEGI (1986, S.176) zitiert, der zusammenfassend als<br />

die wichtigsten musikalischen Elemente und deren Bedeutung aufführt: "Rhythmus und<br />

Puls machen Teile der Lebensbedingungen, des Körpers und der aktuellen Realität oder<br />

Zeit bewußter; Klang und Atmung helfen der Verbindung zur Bewußtheit des Gefühls;<br />

Melodie - Bewegung - Haltung sind die bewußten Ausdrucksformen in Beziehungen.<br />

Dynamik ist in der Improvisation als Willensäußerung der Spontaneität und Intensität,<br />

als Kraft der Verwandlung zu hören, während Form die Grenzen des jeweiligen<br />

Erfahrungsfeldes steckt oder sie erweitert". So sehr diese Aussagen die Erfahrungen<br />

vieler MusiktherapeutInnen spiegeln, eine wissenschaftliche Untermauerung dieser<br />

Thesen fehlt bislang.<br />

Auch der Exkurs in die Musikpsychologie gibt nicht weiter Aufschluß. Zwar spricht<br />

RÖSING (1993, S. 579) von "Ausdrucksmustern [...] interkultureller Natur" und<br />

unterstreicht anhand von Studien von GARDENER (1973), SLOBODA (1989; 1991) und<br />

TRAINOR & TREHUB (1991), daß "die Fähigkeit zum Erfassen des emotionalen<br />

Ausdrucks von Musik bereits in frühen Lebensjahren ausgebildet wird" (RÖSING 1993,<br />

S. 586), doch wirken die Beschreibungskategorien und deren Charakterisierung noch<br />

wenig systematisch und ebenso assoziativ wie im musiktherapeutischen<br />

Sprachgebrauch (vgl. RÖSING 1993, S.580; DE LA MOTTE-HABER 1985, S. 25ff).<br />

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