1996_Moreau.pdf
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ad 2. Die Reliabilität einer Skala gibt Auskunft über deren Präzision, Zuverlässigkeit<br />
oder Meßgenauigkeit. "Die Zuordnung der Werte soll systematisch vorgenommen<br />
werden; hierauf bezieht sich die Reliabilität: auf die Stabilität und Genauigkeit der<br />
Messungen sowie die Konstanz der Meßbedingungen" (FRIEDRICHS 1990, S.102).<br />
LIENERT (1989, S.15) beschreibt Reliabilität auch als das Ausmaß, in dem "das<br />
Testergebnis reproduzierbar ist". Die Reliabilität ist nach FISSENI (1990, S.160) umso<br />
höher, "je präziser die Einheiten definiert werden, je geringer die Zahl der Einheiten ist<br />
[und] je konkreter die Beobachtungseinheit formuliert ist". Nach HASEMANN (1983,<br />
S.474) ermöglichen folgende Bedingungen ein Optimum an Zuverlässigkeit: mehrere<br />
Einzelbeobachtungen in gleichem zeitlichen Abstand durch wenige, aber geschulte<br />
Beobachter mit nicht zu vielen Verhaltensdimensionen. FRIEDRICHS (1990, S.288)<br />
weist außerdem auf die Gefahr der Veränderung der Situation oder der beobachteten<br />
Person während der Beobachtung hin, die die Objektivitätswerte einschränken könnte.<br />
ad 3. Die Validität eines Meßinstruments ist nach LIENERT (1989, S.16) dann gegeben,<br />
"wenn seine Ergebnisse einen unmittelbaren und fehlerfreien Rückschluß auf den<br />
Ausprägungsgrad des zu erfassenden Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmals<br />
zulassen". Die Validität wird unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert:<br />
• Inhaltliche Validität ist dann gegeben, wenn "das Testverhalten als direkt repräsentativ<br />
für ein bestimmtes Gasamtverhalten angesehen wird" (MICHEL & CONRAD 1982,<br />
S.55). Sie läßt sich nur schwierig numerisch bestimmen (siehe dazu DIETERICH 1973,<br />
45ff), und wird gewöhnlich "aufgrund logischer und fachlicher Überlegungen mit oder<br />
ohne fachliche Einschränkungen akzeptiert oder verworfen" (MICHEL & CONRAD 1982,<br />
S.57). Meist werden Experten zur Mitarbeit an den Überlegungen zur<br />
Skalenkonstruktion gebeten.<br />
• Die Kriteriumsvalidität wird ermittelt "durch Vergleich von Test- und Kriterienscores"<br />
(FISSENI 1990, S.79). Nach FRIEDRICHS (1990, S.101) wird eine neue Skala "anhand<br />
eines externen Kriteriums validiert, von dem man weiß, daß es in sehr engem<br />
Zusammenhang mit dem Merkmal steht, welches die (neu zu entwickelnde) Skala<br />
messen soll". Dabei muß jedoch das Kriterium selbst ausreichende Reliabilität und<br />
Validität aufweisen. Beide Autoren ziehen auch die sogenannte Vorhersagevalidität und<br />
die Extremgruppenvalidierung mit ein. Ersteres Kriterium bedeutet, "man prognostiziert<br />
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