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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Quantitativ in erheblichem Umfang werden also Ausbildungsgänge gemäß anerkannter<br />

Ausbildungsberufe nach BBiG vollzeitig in Berufsfachschulen o<strong>der</strong> in<br />

von <strong>der</strong> Bundesanstalt für Arbeit finanzierten Maßnahmen außerbetrieblich<br />

durchgeführt:<br />

– Absolventen <strong>der</strong> Berufsfachschulen, die bei gleicher Fachrichtung eine Ausbildung<br />

nach dem BBiG o<strong>der</strong> <strong>der</strong> HwO vermitteln, konkurrieren direkt mit<br />

betrieblich ausgebildeten Fachkräften.<br />

Die Tatsache, dass <strong>der</strong> Berufsabschluss dieser Schulen zu erheblichem Anteil<br />

nach den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes zertifiziert wird, spricht dafür,<br />

dass die erteilten Facharbeiter- und Gesellenbriefe denen <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Ausbildung zumindest gleichwertig sein müssen, for<strong>der</strong>t doch § 38 des<br />

BBiG, dass die berufliche Handlungsfähigkeit nachzuweisen ist.<br />

– Die außerbetriebliche Ausbildung wird überwiegend öffentlich finanziert. Sie<br />

dient <strong>der</strong> Versorgung von Jugendlichen mit Marktbenachteiligungen, mit sozialen<br />

Benachteiligungen, Lernschwächen bzw. Behin<strong>der</strong>ungen. Geför<strong>der</strong>t<br />

wird sie nach dem Sozialgesetzbuch (SBG II und III) von <strong>der</strong> Bundesagentur<br />

für Arbeit, über Bund-Län<strong>der</strong>-Programme Ost und über ergänzende Län<strong>der</strong>programme.<br />

141 In den Erhebungen des BIBB zum 30. September werden aber<br />

nur jene überwiegend öffentlich finanzierten Ausbildungsverhältnisse erfasst,<br />

die mit einem Ausbildungsvertrag verbunden sind; nicht die von <strong>der</strong> BA u. a.<br />

geför<strong>der</strong>te schulische Ausbildung, z. B. bei freien Trägern. 142<br />

Außerbetrieblich ausgebildet wird, abhängig von <strong>der</strong> regionalen Situation am<br />

Ausbildungsstellenmarkt, schwerpunktmäßig in bestimmten Berufssparten.<br />

Im Jahre 1999 wurden fast 81.100 außerbetriebliche Ausbildungsverträge registriert<br />

(12,8 % aller Neuabschlüsse) und 2007 noch 59.900 (9,6 % <strong>der</strong> Neuabschlüsse).<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> außerbetrieblichen Ausbildung liegt in den<br />

neuen Län<strong>der</strong>n. Dort entfielen 2007 fast 23 % <strong>der</strong> neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge<br />

auf diesen Bereich: Den höchsten Anteil verzeichnete die<br />

Hauswirtschaft mit 94 %, hohe Anteile von weit mehr als <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

Neuabschlüsse die zweijährigen gewerblichen Berufe; kaum vertreten ist dagegen<br />

<strong>der</strong> kaufmännische Bereich.<br />

Beide <strong>Wege</strong> verstehen sich als Lösungsvarianten, die weitgehend durch den<br />

Rückgang <strong>der</strong> Ausbildungsangebote im Dualsystem ausgelöst wurden: Sie sollten<br />

daher seitens <strong>der</strong> Wirtschaft nicht als un<strong>zur</strong>eichend qualifizierend bezeichnet<br />

werden.<br />

Als Überschneidungsbereich, in dem schulisch Qualifizierte am Arbeitsmarkt<br />

auf die dual ausgebildeten Absolventen treffen, bleibt <strong>der</strong> Sektor Assistentenberufe,<br />

die nach KMK-Rahmenvereinbarungen an Berufsfachschulen in rund 40<br />

Fachrichtungen ausgebildet werden. Insgesamt handelt es sich also bei <strong>der</strong> negativen<br />

Einschätzung einer berufsqualifizierenden Ausbildung in vollzeitschuli-<br />

141 Vgl. BIBB: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2009. Bonn 2009, S. 20<br />

142 Ebd.<br />

89<br />

Überschneidungs-<br />

bereich

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