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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Bericht<br />

einer Experten-<br />

kommission<br />

bildung immer weiter hinaus, so dass nach den ursprünglichen Eintritten mit 16<br />

Jahren schon in den 1980er Jahren die Hälfte <strong>der</strong> Lehranfänger erst mit 18 Jahren<br />

und darüber in eine Berufsausbildung überwechselte; bei noch steigen<strong>der</strong><br />

Tendenz <strong>der</strong>zeit zwischen 19 und 20 Jahren (vgl. Abbildung 21 in Kap. 5.1).<br />

Das mit dem Bericht „Bildung in Deutschland“ im Jahre 2004 vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung und <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz beauftragte<br />

Konsortium legte 2006 seine Ergebnisse in einem ersten gemeinsamen<br />

Bund-Län<strong>der</strong>-Bildungsbericht vor. Einem dem Konsortium beigestellten Beirat<br />

gegenüber interpretierte Bundespräsident Rau die anstehende Aufgabe wie folgt:<br />

„Bund und Län<strong>der</strong> sollten die notwendige Reform des Bildungswesens in<br />

Wahrnehmung ihrer unterschiedlichen Aufgaben gemeinsam in Angriff<br />

nehmen. Unser Bildungssystem muss allen jungen Menschen die Chance geben,<br />

ihre Fähigkeiten zu entfalten und an unserer Gesellschaft aktiv mitzuwirken.“<br />

244<br />

In ihrem Bericht 2006 listete die Expertenkommission auch die des Lehrstellenmangels<br />

und des immer weiter ansteigenden Eintrittsalters in eine Ausbildung<br />

wegen eingerichteten berufsvorbereitenden Schularten sowie die Initiativen<br />

<strong>der</strong> Arbeitsverwaltung auf und bezeichnete die Gesamtheit dieser Maßnahmen<br />

als Übergangssystem. Der neu eingeführte Begriff erweist sich hinsichtlich<br />

des Teilbegriffs „System“ als unrichtig und inhaltlich als irreführend. Für den<br />

immens hohen Anteil einbezogener Jugendlicher legitimierte er die insgesamt als<br />

Notbehelf eingerichteten verschiedenartigen Maßnahmen – vom Aufnahmevolumen<br />

ca. eine halbe Million, nämlich gleich stark wie alle Lehreintritte (Jugendliche<br />

und Erwachsene zusammen) – gleichsam als Zwischenstation. Die<br />

von den Experten bis ins Detail erfasste Situation fand allerdings keine Berücksichtigung<br />

in <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> von ihnen dem Kapitel berufliche Ausbildung<br />

vorangestellten Einleitung, in <strong>der</strong> dessen ungeachtet ausgeführt wird:<br />

„Die deutsche Berufsausbildung unterhalb <strong>der</strong> Hochschulebene gilt bis heute<br />

in <strong>der</strong> internationalen Diskussion als vorbildlich. Ihren Ruf verdankt sie insbeson<strong>der</strong>e<br />

dem dualen System aus betrieblicher und schulischer Ausbildung.<br />

Die duale Berufsausbildung schuf und schafft nicht nur ein großes Reservoir<br />

gut ausgebildeter Fachkräfte, das als wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg und als komparativer Vorteil <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft im<br />

internationalen Wettbewerb angesehen wird.“ 245<br />

Die Empfehlung <strong>der</strong> EWG aus dem Jahre 1963 wurde demnach von deutscher<br />

Seite über Jahrzehnte hinweg nicht beachtet, und auch das neue Berufsbildungs-<br />

244 BMBF: Pressemitteilung 129/2004 vom 16.06.2004: Bund und Län<strong>der</strong> starten gemeinsame<br />

Bildungsberichterstattung. http://www.bmbf.de/press/1180.php (Abruf 08.10.09)<br />

245 Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung<br />

und Migration. Hrsg.: Konsortium Bildungsberichterstattung im Auftrag <strong>der</strong> KMK und<br />

des BMBF. Bielefeld 2006, S. 79<br />

180

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