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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Län<strong>der</strong>-<br />

übergreifendes<br />

Problem<br />

Überbetriebliche<br />

Ausbildung<br />

Modell Österreich<br />

Schulisches<br />

Modell<br />

dard zu rechnenden sozialpädagogischen Begleitung – die För<strong>der</strong>ung zuteil<br />

wird, die den Zugang <strong>zur</strong> beruflichen <strong>Qualifizierung</strong> ermöglicht. Dies wird dadurch<br />

erleichtert, dass in den meisten Berufsschulzentren mehrere Klassen für<br />

lernschwache Schüler ein<strong>zur</strong>ichten sind.<br />

Wie <strong>der</strong> Blick über die Grenzen zeigt, erweisen sich Berufsvorbereitungsmaßnahmen<br />

in allen Staaten als erfor<strong>der</strong>lich. Deren Verschiedenartigkeit soll hier<br />

anhand von zwei extremen Beispielen veranschaulicht werden:<br />

– Bei dem in Österreich eingerichteten System wird über Maßnahmen <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung<br />

von vornherein eine qualifizierte Ausbildung sichergestellt.<br />

– Bei dem in Deutschland ausgebauten System mit ein- und zweijährigen Maßnahmen<br />

ist eine Anrechung auf spätere Ausbildungsgänge nicht möglich.<br />

Für österreichische Jugendliche, die keine Lehrstelle finden konnten, wird bereits<br />

seit Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre die überbetriebliche Berufsausbildung ausgebaut.<br />

Seit Juni 2008 erhalten Jugendliche bis 18 Jahre sogar eine gewisse Ausbildungsgarantie.<br />

Die Arbeitsmarktverwaltung beauftragt geeignete Ausbildungseinrichtungen<br />

mit <strong>der</strong> überbetrieblichen Lehrlingsausbildung. Sie wird von<br />

einer größeren Zahl freier Träger durchgeführt, wie z. B. in Wien durch die Organisation<br />

„Jugend am Werk“. Die Finanzierung liegt bei <strong>der</strong> Arbeitsmarktverwaltung.<br />

Die Jugendlichen erhalten eine Ausbildungsvergütung, die etwas unterhalb<br />

<strong>der</strong> Lehrlingsvergütung liegt.<br />

Mit dem aktuellen Reformprozess wird die überbetriebliche Berufsausbildung<br />

als gleichwertig mit dem betrieblichen Lehrstellenangebot gesehen und damit<br />

als Bestandteil <strong>der</strong> dualen Berufsausbildung verstanden. Die früheren, in <strong>der</strong><br />

Regel 10-monatigen Lehrgänge nach dem Jugendausbildungssicherungsgesetz<br />

(JASG) sind ausgelaufen, so dass nun ein einheitlicher Typus <strong>der</strong> überbetrieblichen<br />

Lehre eingeführt ist, <strong>der</strong> die gesamte Ausbildung bis zum Lehrabschluss<br />

ermöglicht. Im Ausbildungsjahr 2007/08 erhielten ca. 10.000 Jugendliche eine<br />

<strong>der</strong>artige Ausbildung, was rund 10 % des Jahrgangs <strong>der</strong> 16-Jährigen entspricht.<br />

Die oben beschriebene Regelung in Österreich sollte von <strong>der</strong> deutschen Arbeitsverwaltung<br />

als Modell geprüft werden.<br />

Das hier entworfene schulische Modell für Schulentlassene mit Defiziten in <strong>der</strong><br />

Ausbildungsfähigkeit zielt nach Abschluss auf verschiedene Übergänge: Einmal<br />

auf den Übergang in die Erwerbstätigkeit als Jungarbeiter und Jungarbeiterin<br />

und zum an<strong>der</strong>en auf den Eintritt in das zweite Jahr des bereits in Kap. 4.1 beschriebenen<br />

Grundstufenmodells. Es sichert also den so genannten Spätentwicklern,<br />

wenn auch mit Verzögerung, den Übergang ins allgemeine Berufsbildungssystem.<br />

Ebenso ist danach <strong>der</strong> Eintritt in eine betriebsgebundene Ausbildung<br />

gemäß BBiG möglich, und zwar – wenn bereits entsprechende Fachmodule absolviert<br />

wurden – mit Eintritt in das zweite Ausbildungsjahr.<br />

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