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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Fehlende<br />

gesetzliche<br />

Grundlagen<br />

Lissabon 2000<br />

Deutschland:<br />

Land <strong>der</strong><br />

Erstausbildung<br />

<strong>Stärkung</strong> <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen<br />

Prosperität<br />

Im Bereich <strong>der</strong> dualen Berufsausbildung werden von Seiten <strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong> im<br />

Betrieb als auch <strong>der</strong> Lehrer <strong>der</strong> Berufsschule bisher zweifelsfrei gute Voraussetzungen<br />

mitgebracht. So ist festzustellen, dass es Ausbil<strong>der</strong>n und Lehrern oft<br />

gelingt, bei Erfüllung ihrer wahrgenommenen Aufgaben zusammenzuwirken<br />

und sich gegenseitig zu ergänzen, womit eine echte duale Kooperation erreicht<br />

wird. Ohne eine gesetzliche Neuordnung, die die Aufgaben auf beiden Seiten<br />

verpflichtend definiert und die im Betrieb und in <strong>der</strong> Berufsschule erbrachten<br />

Leistungen in die Abschlussprüfungen gleichrangig einbezieht, kann allerdings<br />

keine grundlegende Verbesserung eintreten.<br />

Das Reformpaket Lissabon 2000 zielt darauf, die EU zu einem wettbewerbsstarken<br />

Wirtschaftsraum zu entwickeln und insbeson<strong>der</strong>e die Wechselbeziehungen<br />

zwischen Berufsbildungssystem und wirtschaftlicher Prosperität zu intensivieren.<br />

Als bahnbrechen<strong>der</strong> Reformansatz wird die Realisierung des Grundsatzes lebenslanges<br />

Lernen gefor<strong>der</strong>t. Insgesamt wird mit Lissabon 2000 von <strong>der</strong> EU die bisher<br />

umfangsreichste Reforminitiative in <strong>der</strong> beruflichen Bildung eingeleitet.<br />

Im Zentrum dieser Initiativen steht die <strong>Stärkung</strong> <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />

sowie die volle Ausschöpfung des Fachkräftepotenzials. Damit angesprochen<br />

ist vor allem die berufliche Bildung und vorrangig <strong>der</strong> Sektor Weiterbildung,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit im deutschen System als unterentwickelt gilt, denn Deutschland<br />

versteht sich immer noch als Land <strong>der</strong> Erstausbildung.<br />

Der EU-Vorschlag folgt <strong>der</strong> sich in den letzten Jahrzehnten län<strong>der</strong>übergreifend<br />

abzeichnenden Verschiebung des Schwerpunkts von <strong>der</strong> Erstausbildung <strong>zur</strong><br />

Weiterbildung. Damit steht dieses Bestreben <strong>der</strong> gegenwärtigen Aufgabenstellung<br />

<strong>der</strong> beruflichen Bildung in Deutschland diametral entgegen. Eine Umorientierung<br />

des deutschen Systems erscheint somit zwingend erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Verfolgt man die Entwicklung in den letzten Jahren, ist festzustellen, dass in<br />

Deutschland bisher hinsichtlich dieser Zielsetzung we<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen diskutiert<br />

noch herbeigeführt wurden. An<strong>der</strong>erseits mehren sich zeitgleich positive<br />

Stellungnahmen <strong>zur</strong> Qualität des deutschen Berufsbildungssystems mit dem<br />

Ergebnis, dass keine Reformen nötig sind, wie es etwa im hier als Beispiel angeführten<br />

Bericht <strong>der</strong> Bundesregierung an die EU vom Jahre 2005 zum Ausdruck<br />

kommt:<br />

„Deutschland bringt in die europäische Entwicklung ein wirksames und bewährtes,<br />

weil an <strong>der</strong> beruflichen Praxis orientiertes Berufsbildungssystem<br />

ein.“ 247<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Prosperität im Kontext einer Informations-<br />

und Wissensgesellschaft stellt län<strong>der</strong>übergreifend neue Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

berufliche Aus- und Weiterbildung. Beide Bereiche sind eng miteinan<strong>der</strong> zu<br />

247 Europäische Kommission (Hrsg.): Umsetzung des Arbeitsprogramms „Allgemeine und<br />

berufliche Bildung 2010“. Fortschrittsbericht 2005 Deutschland. Brüssel 2005, S. 21<br />

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