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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Hauptschule o<strong>der</strong> AHS) auf und bieten eine anspruchsvolle Berufsausbildung in<br />

größerer Breite als die Lehre. Der Aufnahme <strong>der</strong> Lehre im Betrieb und in <strong>der</strong><br />

Berufsschule voran geht (idealtypisch) für Hauptschüler – als neuntes Pflichtschuljahr<br />

– <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> einjährigen Polytechnischen Schule (PTS), die gezielt<br />

auf die Berufswahl und den Lehrbeginn vorbereitet.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz wurde mit <strong>der</strong> Novellierung <strong>der</strong> Bundesverfassung vom April<br />

1999 <strong>der</strong> Bund für sämtliche Berufe im nicht-hochschulischen Bereich zuständig<br />

(Sekundarstufe II und Tertiärstufe B). Das zu Beginn des Jahres 2004 in Kraft<br />

getretene Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG) gilt demnach für sämtliche<br />

beruflichen Grundbildungen. Die Reglemente für die Ausbildung erlässt das<br />

Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement als „Verordnungen über die berufliche<br />

Grundbildung“. Die Berufsverbände (Zusammenschlüsse <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

nach Branchen/Sparten) sind im Rahmen <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Bildungsinhalte und<br />

<strong>der</strong> curricularen Struktur <strong>der</strong> Ausbildungen sowie <strong>der</strong> Konzeption und Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Einführungskurse („überbetriebliche Kurse“) eingebunden. Daraus ergibt<br />

sich eine enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> beruflichen Teilzeitschule, die in <strong>der</strong><br />

Schweiz seit <strong>der</strong> Novellierung des BBG als Berufsfachschule bezeichnet wird.<br />

Unterschieden werden zwei- sowie drei- und vierjährige Ausbildungsgänge<br />

(Lehrverhältnisse). Eine Beson<strong>der</strong>heit des schweizerischen Systems <strong>der</strong> Berufsbildung<br />

sind die historisch gewachsenen kulturellen Unterschiede und Traditionen<br />

<strong>der</strong> Sprachregionen. Je nach Sprachgebiet bzw. Kantonen schwankt <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Eintritte in Vollzeitschulen: in <strong>der</strong> Deutschschweiz sind es 14 %, in<br />

den italienischsprachigen Kantonen 28 % und in <strong>der</strong> französischsprachigen<br />

Schweiz fast 30 %. Die Abnahme <strong>der</strong> Abschlussprüfung auf beiden <strong>Wege</strong>n obliegt<br />

den Kantonen. Sie erteilen das „Eidgenössische Berufsattest (EBA)“ und<br />

das „Eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ)“.<br />

Seit 1994 kann ausbildungsbegleitend – über Zusatzkurse <strong>der</strong> Berufsfachschule<br />

– mit dem Lehrabschluss die Berufsmaturität erworben werden. Sie ist Zugangsvoraussetzung<br />

für die schweizerischen Fachhochschulen; Abiturienten werden<br />

erst nach einjährigem Praktikum zugelassen.<br />

Bis in die 1980er Jahre konnte das deutsche Dualsystem – wenn auch ab 1973<br />

mit abnehmen<strong>der</strong> Tendenz – noch den größten Teil <strong>der</strong> Schulabgänger nach dem<br />

Abgang aus <strong>der</strong> Hauptschule einglie<strong>der</strong>n. Diese Situation hat sich radikal verän<strong>der</strong>t.<br />

Nach <strong>der</strong> im Berufsbildungsbericht 2008 (S. 82ff.) referierten Übergangsstudie<br />

2006 hatten<br />

– von den Schulabgängern auf Hauptschulniveau innerhalb von drei Monaten<br />

nach Schulende rund 45 % eine duale Berufsausbildung aufgenommen, nach<br />

15 Monaten 62 % und nach 60 Monaten lediglich 77 %;<br />

– von den Schulabgängern mit mittlerem Schulabschluss binnen drei Monaten<br />

nach Schulabgang 60 %, nach 15 Monaten fast 75 % und nach 60 Monaten<br />

schließlich 91 %.<br />

99<br />

Beispiel<br />

Schweiz<br />

Sinkende<br />

Integrationskraft<br />

des Dualsystems

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