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Neue Wege beruflicher Qualifizierung zur Stärkung der ...

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Konsequenzen<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> beruflichen Bildung nach den aktuellen Erfor<strong>der</strong>nissen beansprucht<br />

kaum zusätzliche finanzielle Mittel, wenn es gelingt, die im Vorfeld<br />

<strong>beruflicher</strong> Bildung pro anno aufgebrachten Milliardenbeträge <strong>zur</strong> Finanzierung<br />

von Warteschleifen einzusparen und für Formen <strong>beruflicher</strong> Bildung nach EU-<br />

Standards zu verwenden (vgl. Kap. 4.1 bis 4.3). Damit eröffneten sich den bisher<br />

benachteiligten Jugendlichen und Heranwachsenden berufliche Perspektiven;<br />

zugleich würde dem Beschäftigungssystem ein ausreichendes Potenzial von<br />

Fachkräften <strong>zur</strong> Verfügung stehen.<br />

Als Fazit <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung mit Zielsetzung Beseitigung erkannter<br />

Defizite im deutschen Qualifikationssystem werden in knapper Zusammenfassung<br />

folgende Reformvorschläge herausgestellt:<br />

– Verabschiedung eines neuen umfassenden Berufsbildungsgesetzes: Das <strong>der</strong>zeitige<br />

spricht seit Jahren nur noch 30 % des Schulentlassjahrgangs an.<br />

– Erarbeitung neuer Ausbildungsordnungen unter Einbeziehung von Praktikern<br />

aus Betrieb und Schule: Die <strong>der</strong>zeitigen Ordnungsmittel für die anerkannten<br />

Ausbildungsberufe entsprechen, wie nachgewiesen, nicht in ausreichendem<br />

Maße dem Charakter <strong>der</strong> dualen Ausbildung.<br />

– Einrichtung berufsqualifizieren<strong>der</strong> Ausbildungsgänge anstatt Einweisungen<br />

<strong>der</strong> Schulentlassenen ins Übergangssystem: Das heißt Ablösung aller nicht<br />

anschlussfähigen Maßnahmen, die bisher als Positivum allein die Quote <strong>der</strong><br />

gemeldeten Arbeitslosen senken, während für die Jugendlichen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in die Berufs- und Arbeitswelt keine Perspektiven erkennbar<br />

sind.<br />

– Verän<strong>der</strong>ung des Prüfungswesens: Notwendig ist eine die ganze Breite <strong>der</strong><br />

beruflichen Bildung umfassende staatliche Prüfungshoheit, wobei auch über<br />

den Weg des lebenslangen Lernens informell erworbene Qualifikationen anzuerkennen<br />

sind.<br />

– Einbeziehung <strong>der</strong> beruflichen Bildung ins Bildungsgesamtsystem: Überwindung<br />

<strong>der</strong> in Deutschland immer noch dominierenden neuhumanistischen<br />

Sichtweise, die bereits seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t die berufliche Bildung aus<br />

dem Bildungssystem ausgrenzt.<br />

– Beachtung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Europäischen Union im Benehmen mit den Mitgliedslän<strong>der</strong>n<br />

erarbeiteten Reformgrundsätze: Bisher verhin<strong>der</strong>n oftmals wie<strong>der</strong>holte<br />

unrichtige Einschätzungen des deutschen Qualifikationssystems die<br />

Realisierung dringend erfor<strong>der</strong>licher Initiativen <strong>der</strong> Weiterentwicklung.<br />

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